Kürbis schnitzen in Gedenken an Jack O’Lantern: Check

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Die bekloppten Kelten dachten früher, dass am heutigen Tage die Toten über die Erde wandeln und der Teufel auf der Suche nach neuen Seelen ist. Das ist natürlich Bockmist und nur auf den erhöhten Alkoholkonsum der alten Kelten zurück zu führen. Die hatten ja ständig die Laterne an. Die ganze Mannschaft. Beneidenswert.

Heute gedenken wir dem heidnischen Glauben an All Hallow‘s Eve, also Halloween, den Abend vor Allerheiligen, indem Kinder die Rollen der Geister und Dämonen übernehmen und wir sie symbolisch mit Süßigkeiten besänftigen. Eine weitere schöne Tradition ist das Kürbisschnitzen, um böse Geister von der eigenen Behausung fernzuhalten.

Doch woher kommt überhaupt die Tradition einen Halloween Kürbis zu schnitzen?

Halloween Kürbis schnitzen: Die Geschichte von Jack O’Lantern

Impericus hatte gestern schon im Rahmen des Halloween Aberglaubens erzählt, dass der Ursprung bei einem gewissen Jack O. in Irland zu suchen ist. Der Hufschmied und Trunkenbold Jack Oldfield brachte eines Abends in einer Taverne den Teufel dazu ihm einen letzten Drink zu spendieren. Da Luzifer jedoch kein Geld dabei hatte, verwandelte er sich in eine Silbermünze, die Jack jedoch einfach zusammen mit einem Silberkreuz in seinen Geldbeutel steckte. Nur gegen das Versprechen, dass er ihn 10 Jahre in Ruhe lässt, lies Jack den Teufel aus dem Sack.

Der Teufel in dieser Geschichte scheint nicht der Hellste zu sein, denn nach Ablauf der 10 Jahre schaffte es Jack erneut ihn herein zu legen. Dieses Mal wünschte er sich einen Apfel als Henkersmahlzeit, den der Gehörnte zu allzu gerne für ihn auf einem Apfelbaum pflücken wollte. Da ritzte unser Schlitzohr Jack schnell ein Kreuz in die Rinde des Apfelbaums und der Teufel konnte nicht mehr herunter. Junge, muss Luzifer gequalmt haben, als ihm klar wurde, dass er nicht nur zum zweiten Mal reingelegt wurde, sondern nun auch noch wie ein armes Kätzchen auf dem Baum festhing. Peinlich sowas. Was sollten da nur die rangniederen Dämonen denken, wenn er wieder den Fahrstuhl nach unten nahm?

Der dunkle Dummbeutel kam deshalb nicht umhin auch auf Jacks nächste Forderung einzugehen, nämlich ihn bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen, um wieder vom Baum steigen zu dürfen. Jetzt warte aber mal! Der Teufel konnte nicht einfach Dämonenflügel ausklappen und runter segeln? Oder den Baum in Flammen aufgehen lassen? IRGENDWAS? Scheinbar nicht, denn Jack sollte erst in hohem Alter das zeitliche segnen. Wegen seines lästerlichen Lebens wollte ihn der Himmel jedoch nicht und auch der Teufel war komischer Weise nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen.

So war er gezwungen, wie der ewige Jude, bis in alle Ewigkeiten über die Erde zu wandeln. Doch da Luzifer scheinbar selbst für abgrundtief böse sein zu blöd war, gab er ihm aus Mitleid ein glühendes Stück Kohle, mit dem er sich den Weg erhellen konnte. Dieses steckte Jack in eine ausgehöhlte Rübe, welche er als Laterne nutzte. Und zack, war aus Jack O. unser Highlander Jack O’Lantern geworden. Zwar unsterblich, aber auch dazu verdammt bis in alle Ewigkeit mit seiner dämlichen Laterne durch die Gegend zu schlurfen.

Und wo kommt jetzt der Kürbis her? Fragt ihr zurecht. Da es in den USA damals nur wenige Rüben gab, haben die ausgewanderten Iren stattdessen einfach Kürbisse benutzt. Auch noch gruselige Fratzen in die Kürbisse zu schneiden ist vermutlich ebenfalls zur Abwehr von bösen Geistern und Dämonen gedacht.

Tja, und da auch ich keinen Bock auf ungebetene Gäste während Halloween habe, schnitze ich nun schon seit ein paar Jahren ebenfalls Kürbisse. Das Aushöhlen, Schnitzen und dann mit einem Teelicht erleuchten macht übrigens mehr Spaß als ich jemals gedacht hätte. Das solltet ihr auf jeden Fall mal machen, falls ihr es noch nicht erlebt habt.

Halloween Kürbisse

Hier oben die ersten Kürbisse, die ich mit meiner damaligen Freundin geschnitzt habe. Ihr dürft mal raten, welcher von mir und welcher von ihr ist.

mein erster Halloween Kürbis

Richtig! Der Kürbis, der auch wirklich so grauenhaft grinst, dass er überhaupt eine Chance hat böse Unholde abzuwehren, ist natürlich von mir. Der von Frauenhand geschnitzte Kürbis kann höchstens noch „OH FU**“ sagen, wenn das Beil des untoten Irren ihn spaltet.

Ein paar Jahre später habe ich dann dieses liebliche Kerlchen geschnitzt:

Halloween Kürbis Katze

Viele haben damals darin eine Katze gesehen. Irgendwie passend, wenn ich mir nun die Geschichte von Jack O’Lantern in Erinnerung rufe, der Luzifer wie eine Art Dämonenkatze auf einem Baum eingesperrt hat.

Gerade im Dunkeln kam dieser Kürbis echt gut vor der Haustür:

Dämonen Katze

Ich hatte dieses Jahr leider echt wenig Zeit einen vernünftigen Kürbis zu schnitzen. Deshalb musste es ein ganz kleiner aus dem Supermarkt um die Ecke tun. Und wow, der ist so hässlich geworden, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte sich selbst ein Messer in den Kopf zu rammen:

Halloween Kürbis mit Messer im Kopf

Wenig später tat es ihm jedoch leid und er fragte sich vor dem Spiegel „Was habe ich getan?“

Halloween Kürbis vor Spiegel

Trottel. Egal, ab vor die Tür!

Happy Halloween, Leute!

Über Thilo (1205 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.