Star Realms: YES, meine Blobs triggern und ballern Dich in Stücke!
Das war ziemlich exakt mein Ausruf bei der letzten Runde Star Realms, die ich gewonnen habe.
Star Realms ist ein preisgekröntes Raumschiffkampf-Deckbuilding-Kartenspiel, über das ich neulich zufällig bei Wil Wheatons Tabletop gestolpert bin. Es wurde interessanter Weise von Magic: the Gathering Pro Tour Champions entwickelt und bietet eine spaßige Kombination aus klassischem „Ich reduziere Deine Lebenspunkte“-Kartenduell und der schwer in Mode gekommenen Deckbuilding-Mechanik.
Und obwohl ich durch eine langatmige und traumatische Dominion-Erfahrung kein riesiger Deckbuilding-Fan bin, macht mir das kurzweilige Star Realms ziemlich viel Spaß. Da es im Kern ein Spiel für 2 ist – obwohl es durch mehr Decks auch zum Multiplayer ausgebaut werden kann – ist man schnell wieder an der Reihe und es kommt keine Langweile auf.
Wie funktioniert denn Star Realms?
Die Regeln und Mechaniken sind wirklich sehr leicht zu schnallen. Jeder Spieler startet mit einem recht mitleiderregenden Deck aus gerade mal 2 Vipern, die jeweils einen GANZEN Schadenspunkt schießen können, und 8 Scouts, mit denen in der Trading Row, in der Mitte des Tisches, neue Schiffe und Stationen eingekauft werden können.
Denn Ziel ist es natürlich, wie bei jedem Deckbuilding Game, das eigene Deck mit möglichst vielen harmonierenden Karten aufzustocken, um mit einer Hand von 5 Karten, die jede Runde nachgezogen wird, möglichst viel Unheil anrichten zu können. Dazu gibt es 4 Fraktionen im Spiel (Trade Federation, Blobs, Star Empire und Machine Cult), von denen jede ihre eigenen Stärken hat. So kann z.B. die Trade Federation als einzige Fraktion Authority (also Lebenspunkte) zurück bekommen, während der Machine Cult gut darin ist, das eigene Deck auszudünnen, um es effektiver zu machen. „So, kleiner Flieger, Du wirst nun zum Wohle der Gemeinschaft recycelt!”
Kleiner Flieger: „Ähm…WHAT!?“
Und obwohl Star Realms recht simpel aufgebaut ist, kann es doch bisweilen eine annehmbare strategische Tiefe aufweisen. So werdet ihr schon mal ein Schiff von einer unpassenden Fraktion vom Markt kaufen, nur damit euer Gegner damit seine eigene Flotte nicht noch tödlicher machen kann. Außerdem werdet ihr, abhängig vom Angebot in der Trade Row, mit der ganz grundsätzlichen Frage konfrontiert, ob ihr lieber auf schnellen Schaden beim Gegner, den Aufbau der eigenen Lebenspunkte oder viel Trading Kapital setzt.
So oder so ist es immer wieder überraschend und äußerst befriedigend, wenn ihr in einer Runde plötzlich durch das Durch-Cyceln von Karten oder das Aktivieren von Fähigkeiten Synergie-Effekte eurer Karten aktiviert und euren staunenden Gegner in einer Runde zu Sternenstaub pulverisiert. Nun wisst ihr, wie die Überschrift zu diesem Artikel entstanden ist! BÄM, gewonnen, die schleimigen Blobs regieren das Universum! BWAHAHAHAHAHA! Äh… ja.
Ach und falls ich es noch nicht erwähnt habe, die Karten sehen wirklich ziemlich edel aus, weil das Artwork so phänomenal gelungen ist. Durch die richtige Optik kommt bei so einem Spiel natürlich erst die richtige Science Fiction-Atmosphäre auf:
Wenn ihr Star Realms mal in Aktion sehen wollt, gibt es 2 Möglichkeiten:
Ihr schaut Mr. TotalBiscuit über die Schulter bei seinem „WTF Is… – Star Realms“-Video?:
Oder Ihr installiert euch einfach selbst über Steam die kostenlose PC-Version von Star Realms und zockt ein paar Runden in der Kampagne gegen den Computer.
Doch richtige Karten in der Hand zu halten und die Frustration im Gesicht eures Gegners lesen zu können, ist natürlich deutlich spaßiger. Daher hier nochmal
alle Vorteile von Star Realms im Überblick:
- Leicht zu erlernen, aber trotzdem nicht nur oberflächliches Bier und Brezel-Spiel.
- Tolles Artwork, das die richtige Space-Atmosphäre einfangen kann.
- Perfekt für unterwegs: Die handliche kleine Schachtel passt in die Hosentasche.
- Mit mehr als einem Starter Deck auch Mehrspieler-tauglich.
- Mit 15-20 Euro (variiert seltsamer Weise täglich) bei Amazon recht günstig, für den Spaß, den man bekommt.