Black Panther als bester Film nominiert – LOL

© Marvel Studios

Soso. Black Panther ist also für einen Oscar nominiert.

Wenn ihr noch halbwegs viele Tassen im Schrank habt, wie ich, dann fragt ihr euch jetzt natürlich, für welchen Oscar plötzlich ein beliebiger Marvel-Film ins Zielfernrohr der Academy gerückt ist.

Spezialeffekte? Nein, die dürfen wohl als Standard für Superheldenfilme gelten. Nichts Außergewöhnliches.

Haupt- oder Nebendarsteller? Unwahrscheinlich. Der Hauptdarsteller war so austauschbar, wie eine durchberannte Glühbirne und wurde mit beinahe schmerzhafter Leichtigkeit von seinem weiblichen Sidekick Suri an die Wand gespielt. Der Bösewicht, dieser Killmonger, war erfrischender Weise mal etwas weniger eindimensional als es viele Schurken des Genres sind, aber deswegen gleich Oscar-verdächtig?

Und dann lest ihr, dass Black Panther als bester Film ins Rennen geschickt wird. Und dann müsst ihr vermutlich laut lachen.

Generell finde ich es natürlich gut, wenn endlich mehr Filme beachtet werden, die nicht mindestens mit einem Bein im Arthouse stehen. In meiner Erinnerung hat dieser Trend spätestens mit Herr der Ringe angefangen, auch wenn Peter Jackson erst drei Teile abliefern musste, um endlich den Titel „Bester Film“ abzustauben, den er schon für den ersten Teil verdient gehabt hätte.

Doch wenn unter all den großartigen Fantasy- Scifi- und sogar Horrorfilmen der letzten Jahre plötzlich so willkürlich ein Marvel-Film nominiert wird, ist wohl jeder ein Schelm, der hier politische Interessen vermutet…

Academy Awards Entscheider und Hobby-SJW: „Oh, ein Film mit starken Frauen. Warte, die sind ja auch noch alle SCHWARZ! Perfekt, auf jeden Fall nominieren. Notiz an mich selbst: Den Film bei Gelegenheit auch mal anschauen.“

Wenn das Ziel ist, die Oscars so lange zu verwässern, bis auch der Letzte geschnallt hat, dass die ganze selbsternannte Veranstaltung eine große Farce ist, dann sind die Verantwortlichen so langsam auf der Zielgeraden.

Für mich hatten die Illuminaten der Filmbewertung ja spätestens 2016 den Vogel abgeschossen, als sie den Oscar für beste Spezialeffekte für einen 0815-CGI-Effekt rausgerückt haben, anstatt für ein handgefertigtes Ballett der Zerstörung, von denen noch mein Sohn seinen Kindern erzählen wird.

Puh. Dieser militante SJW-Trend in der Unterhaltungsbranche ist echt anstrengend. Ich werde nicht müde The Last Jedi als Paradebeispiel dafür aus der Dunkelkammer zu zerren. Wie dieser Haufen Star Wars-Veralberung gezeigt hat, haben Güte eines Films und seine politische Botschaft rein gar nichts miteinander zu tun. Im Gegenteil! Wenn man politische Botschaften in eine „galaxy far, far away“ projiziert, dann läuft man dabei zusätzlich Gefahr den Dingen Spielzeit zu rauben, die Fans eigentlich sehen wollen.

Ja, Black Panther war solide. Kein Meisterwerk, aber gut gemacht. Ihn jetzt aber als ein Kunstwerk verkaufen zu wollen, was er nun mal in der schieren Masse anderer Superheldenfilme (sowohl von Marvel, als auch DC!) nicht ist, nur damit dadurch eine politische Botschaft gepusht werden kann, dann hat das für mich als rational denkender Mensch eher einen gegenteiligen Effekt.

Denn sonst hätte schon 2008 ein dunkler Ritter den Oscar auf den Beifahrersitzt des Batmobils werfen müssen. Und auch Zack Snyders Meisterwerk Watchmen hätte dann 2010 zwingend als bester Film ausgezeichnet werden müssen.

(Hm, alles DC-Filme. Ich sage es als Marvel-Fan ja fast ungern, aber wenn es um „spezielle“, sprich Oscar-verdächtige Superheldenfilme geht, dann hat das düstere DC-Universum eher die Nase vorne.)

Was soll ich noch sagen? Black Panther soll der beste Film 2018 gewesen sein? Dafür würde ich gerne handfeste Gründe genannt bekommen. Ihn nur zu nominieren, weil er fast nur aus Schwarzen besteht, finde ich ziemlich rassistisch. Würde aber zum Film passen. Eric Killmonger wollte durch seine Umverteilung der Waffenmacht auch aus den Schwarzen die neuen Weißen machen.

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