Tipp für D&D-Fans: Onward – Keine halben Sachen
9 von 10 Pixie-Bikern
Bist Du Pen & Paper-Spieler, oder sogar D&D-Fan?
Liebst Du Filme, die neben Unterhaltung auch noch eine schöne Botschaft haben?
Und wirst Du gerne zwischen Lachanfällen und Heulkrämpfen hin und her gerissen?
Dann könnte Onward – Keine halben Sachen genau Dein Ding sein!
Aber mal im Ernst: In der gigantischen Lawine von Animationsfilmen, die Disney mittlerweile jedes Jahr auf den Markt rollen lässt, sind nur wenige Filme einen echten Geheimtipp wert.
Onward von Dan Scanlon, der nun auch schon fast wieder 2 Jahre auf dem Troll-Buckel hat, ist so einer.
(Danke Cirdan-Hase für den Tipp!)
Onward spielt in einer märchenhaften Fantasywelt mit Trollen, Elfen und Feen. Doch leider hat die Technologisierung fast alle Magie verdrängt und damit das Leben für die Bewohner des Landes vordergründig zwar moderner, aber in Wahrheit nicht besser gemacht. Im Gegengeil.
Und damit schießt uns der Film auch gleich die erste seiner vielen Botschaften wie einen Apfel vom Kopf: Vergesst die seelenlose Welt der Technik mal ein wenig und lasst wieder mehr Magie in euer Leben.
Seid wie die Kinder! Seid wie Rollenspieler! Seid wie Barley Lightfoot!
Letzterer ist einer der beiden Elfenbrüder, die im Mittelpunkt des turbulenten Roadtrips stehen: Nämlich Ian und Barely Lightfoot, die im Original cooler Weise von Tom Holland und Chris Pratt gesprochen werden.
Leider ist der Vater der beiden schon vor ihrer Geburt gestorben. Doch wenigstens hat er ihnen, als Relikt aus einer besseren Zeit, seinen Zauberstab hinterlassen, mit dem sie ihn für einen einzigen Tag in die Welt der Lebenden zurückholen können.
Doch natürlich geht die Beschwörung schief und Ian kann nur den Unterkörper des Vaters zurückholen. Welches Heul- und Lach-Potenzial diese ulkige Begebenheit hat, ahnt man am Anfang noch nicht….
Nun müssen sie sich auf eine epische Quest begeben, die mit D&D- und Rollenspiel-Anspielungen nur so gespickt ist, um einen Phönix-Stein zu finden, mit dem das Ritual und der Körper ihres Alten vollendet werden kann. Natürlich haben sie nur bis zum nächsten Sonnenuntergang dafür Zeit.
Was dann folgt, ist so herzerwärmend, tear-jerking und vollgestopft mit ulkigen Ideen (die Motorradrocker-Pixies werden mich noch eine Weile begleiten), dass ich eigentlich kaum was spoilern möchte.
Anfänglich hatte ich etwas Bedenken, ob die Thematik mit dem verstorbenen Vater für meinen “Beinahe-6-Jährigen” etwas zu nervenaufreibend sein könnte. Doch Onward schafft genau das, was ich mir erhofft hatte: Die wandelnde Hose ist so zum Wiehern, dass sich mein Sohn fast von der Couch geschmissen hätte, während alle ernsteren Implikationen nur mich zum Weinen gebracht haben. Perfekt.
Ja, es gab doch einige Momente, die gnadenlos meine Tränendrüsen angezapft haben. Das scheint Disneys/Pixars Geheimrezept zu sein: Heulen und Lachen in einer Achterbahn der Gefühle. So muss das sein.
Und wenn dabei noch so viele schöne Botschaften mit auf den Weg gegeben werden, habe ich kaum etwas zu meckern.
Besonders angetan hat es mir die Lebensphilosophie des stets voranpreschenden Rollenspiel-Bruders Barely:
Nimm nie den offensichtlichen Pfad, sondern die holprige Strecke.
Die philosophische Tiefe, die mit diesem Spruch im Verlauf ihrer Quest erreicht wird, ist pure Wahrheit und Inspiration!
Wir brauchen Reibung und Hindernisse im Leben, an denen wir wachsen können. Unangenehmes in jeglicher Form einebnen zu wollen, ist nicht nur langweilig, sondern gibt auch kaum Raum zur Charakterentwicklung.
Ich will hier jetzt nicht mit dem Kamel und dem Nadelöhr anfangen oder die Chinesische Parabel “Der Bauer und sein Pferd” auspacken. Aber jeder von euch hat sicher schon bemerkt, dass oft scheinbar furchtbare Begebenheiten am Ende unglaublich heilsam und Boden für viel Besseres sein konnten.
Nach dem Film habe ich kopfschüttelnd bemerkt, wie gerne ich immer schon wie Barely gewesen wäre. Doch wie oft ich leider eher der ängstliche Ian war.
Hach!
Onward ist einfach so ein Wohlfühl-Film.
Mit toller Action, Ulk, der laut lachen lässt, und Botschaften, die ans Herz gehen.
Ein Film, der etwas mit dem Zuschauer macht. Wenn dieser so weit ist. Der Meister erscheint, wenn der Schüler bereit ist… 😉
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