Top 5 Fantasy-Brettspiel-Klassiker für Kinder
Da ist der Wurm drin.
Das ist gleichzeitig ein Brettspiel für kleine Kinder und mein vorherrschender Gedanke, wenn es darum geht mit meinem Sohn Spiele zu spielen.
Man unterschätzt als Erwachsener nämlich gerne mal, wie unfassbar langweilig ein super simples Spiel wie das oben genannte sein kann. Unter der magischen Grenze von ca. 6 Jahren sind die meisten Brettspiele, die man mit seinem Nachwuchs zocken kann, für Erwachsene von durchschnittlicher Intelligenz schlicht nervtötend bis grausam (siehe auch das diabolische Leiterspiel).
Da fiebere ich als Vater jedem gewonnenen Lebensjahr meines Nachwuchses entgegen!
Doch auch, wenn mein Filius nun schon 5 Lenze unter der Haube hat, ist die Wahl des Brettspiels immer noch eine Gradwanderung zwischen Unter- und Überforderung. Wir tasten uns nun immerhin schon an Brettspiel-Klassiker für Kinder heran, die ich noch aus meiner eigenen Kindheit kenne und liebe.
Natürlich versuche ich meinem Sohn gleich die richtigen Brettspiele zu zeigen, die auch eine schöne Atmosphäre haben, eine, wie sie häufig Grusel-, Märchen- und Fantasy-Brettspielen zu eigen ist.
Ok, ich gebe es zu, ich wünschte natürlich, er würde eines Tages auch mal so ein Fantasy-Nerd, wie ich…
Wenn ich so weitermache, wird er vermutlich aus Trotz Anwalt oder BWLer. Shit.
Beim Rumsuchen im Netz nach geeignetem „Stoff“ ist mir aufgefallen, dass sich in den letzten Jahren auf dem Spielemarkt schon einiges getan hat. Natürlich habe ich auch schon lange nicht mehr in der Alterskategorie von 6-Jährigen nachgeschaut. Auch, wenn ich immer noch Actionfiguren wie ein 6-Jähriger sammle… hust.
So habe ich in diesem Brettspielmagazin hier jede Menge Kinderspiele gefunden, die meinen Sohn erfreuen, aber mir nicht gleichzeitig das Hirn verflüssigen werden. Zombie Kidz Evolution sieht z.B. echt witzig aus. Da müsste ich nur die Thematik vorher nochmal mit der Frau Mama abklären… Und Fabulantica scheint eine gelungene Mischung aus zwei meiner liebsten Brettspiele aus Kindheitstagen zu sein: Elfenland und Sagaland!
Und wo wir schon bei diesen Titeln sind, hier mal meine liebsten Fantasy-Brettspiel-Klassiker, die ich derzeitig mit meinem Sohn spiele.
Sagaland (Ab 6 Jahren)
Ein wahrlich märchenhaftes Brettspiel. Die Spieler müssen Gegenstände, wie den Gürtel des tapferen Schneiderleins oder die Spindel von Dornröschen, finden und dem König bringen. Wer als erster drei Artefakte abgeliefert hat, gewinnt das Spiel.
Letztlich ist Sagaland eine Art Memory mit kombiniertem Würfelglück. Denn beim Umherirren sollte man sich gut merken, welcher Gegenstand unter welchem Baum liegt, um möglichst wenig Wege gehen zu müssen.
Das ist auch der Grund, warum mein Sohn, der ohnehin schon ein fotografisches Gedächtnis zu haben scheint, mich ständig darin abzieht: Ich kann mir ja noch nicht mal merken, wo ich mein letztes Bier abgestellt hab…
Elfenland (Ab 10 Jahren)
Nein, hier müssen die Spieler nicht am Ende des dritten Zeitalters zusammen mit den freien Völkern gegen Sauron kämpfen. Elfenland ist leider immer noch ein Kinderspiel…
Trotzdem ist es wirklich schön gemacht und wurde deshalb, wie Sagaland, schon einmal zum Spiel des Jahres erklärt.
Die „Elfen“ müssen hier möglichst viele verschiedene Orte des fantastischen Landes bereisen, um das Brettspiel zu gewinnen. Dabei bewegen sie sich zu Lande (Einhörner, Troll-Wägen, Elfenräder, Riesenschweine oder UBER), zu Wasser (Fähren, Flösse) und in der Luft (Drachen oder magische Wolken).
Allerdings ist der Taktik-Grad nicht zu verachten, weswegen das Spiel auch ab 10 ist.
Das verrückte Labyrinth / Junior Labyrinth (Ab 7 / 5 Jahren)
Auch ein absoluter Klassiker der fantastisch angehauchten Brettspiele!
Die Spieler laufen durch ein Labyrinth und versuchen als erste ihren Stapel von magischen Dingen und Wesen zu erreichen. Dabei verändert sich jedoch andauernd das Gänge-System des Labyrinths, weil jeder Spieler zu Beginn seines Zuges ein neues Stück Labyrinth in den Spielplan schiebt und dabei alle anderen Labyrinth-Teile mit sich reißt. Holy crap.
Tatsächlich ist Das verrückte Labyrinth ein Spiel, das noch etwas zu kompliziert für meinen Sohn ist. Kniffe, wie die eigene Figur aus dem Labyrinth zu schieben, um auf der anderen Seite wieder reinzukommen, sind noch etwas zu sehr „um die Ecke gedacht“. Doch praktischer Weise gibt es mittlerweile auch ein Junior Labyrinth, dessen Größe einen etwas überschaubareren Rahmen hat. So können auch 5-6-Jährige halbwegs den Überblick behalten und in „bescheidenerem“ Rahmen strategisch vorgehen.
Atlantis (Ab 8 Jahren)
Atlantis hatte ich als Kind nie selbst. Aber ich erinnere mich daran, dass wir bei einem Kumpel häufiger versuchten unsere Bewohner vom absaufenden Atlantis auf Korallenbänke zu retten. Das passiert eben, wenn der Klimaschutz immer weiter auf die lange Bank geschoben wird…
Allein die Box-Art der ersten Versionen war so schönes Sword & Sorcery und lässt mein Nerd-Herz immer noch breakdancen.
„Ab 8 Jahren“ wird dieses Spiel empfohlen, was angesichts des Taktierens beim Erretten der Atlanter angemessen erscheint. Auch die Thematik von verschiedenen Meeresungeheuern, die die Menschen genüsslich verspeisen, ist vielleicht nicht unbedingt kindertauglich. Wobei es natürlich auch darauf ankommt, wie Eltern ihren Sprösslingen das Geschehene vermitteln. Ausrufe wie HAHAHAHA, dein Depp ist jetzt Haifisch-Fraß! BLUT! ÜBERALL BLUT! Müssen ja vielleicht nicht sein.
Immerhin ist die Spielmechanik, dass die Delphine stets den Schutz vor allen Monstern bedeuten, doch ganz herzerwärmend.
Spukschloss (Ab 6 Jahren)
OMG, wie habe ich dieses Spiel als Kind geliebt!
Ich hatte sogar neue Gruselräume aus Pappe gebastelt, um das Schloss zu vergrößern. Schade, dass man sowas immer alles wegschmeißt. Ich würde mir heute gerne noch mal die bluttriefenden Wände voller Spinnweben und Schädel anschauen, die ich damals fabriziert habe…
Natürlich ist Spukschloss nur ein relativ banales Laufspiel, bei dem auch nicht mehr Strategie zum Einsatz kommt als bei Da ist der Wurm drin – nämlich NULL. Trotzdem ist die Mechanik des Spiels spannend genug, um Kinder vergnügt kreischen zu lassen. Denn immer, wenn sich ein Spieler auf einem der roten Gefahrenfelder befindet, könnte der im Dunkeln leuchtende Schädel eine Falle auslösen. Gewonnen hat der Spieler, der zuerst oben auf dem Turm angekommen ist und den Sargdeckel geschlossen hat.
Super geil. Und nach dem Spielen habe ich ständig den Schädel unter einer Lampe aufgeladen und für meine Eltern irgendwo in einem dunklen Raum versteckt. Good times.
—
Tada! Et voila! Das wars. Go away now.
ACH, HALT! Habe ich was vergessen? Welches kultige Brettspiel aus Kindertagen, welches grob zum Genre der Fantasy-Brettspiele zuzuordnen wäre, fehlt euch hier?