Traumschiff: The Falling Star von D&D Icons of the Realms

Feucht: Das Falling Star Sailing Ship von WizKids

Gegen Ende des Studiums war einer meiner liebsten Gründe die Semesteranzahl in die Höhe zu treiben das Dungeons & Dragons Miniatures Game.

Für D&D-Abhängige, wie mich, war dieses  Skirmish Game das reinste Koks. Wir bauten uns stundenlang War Bands und hetzten sie auf vorgefertigten Battle Maps aufeinander. Endlich nur noch Taktik und Action, ohne das nervige Rollenspiel und die soziale Interaktion!

Einen Duergar behalten zur Erinnerung

Meine Duergar-Truppe „Hammer Time“ war legendär und gefürchtet. Bei einem Online Turnier, auf einer von Fans gebastelten Benutzeroberfläche, bin ich damit sogar zweiter geworden. Wir zockten Skirmish 13 Sets lang, von Harbinger bis Unhallowed, bevor wir den Wahnsinn der kleinen Plastikfigürchen beendeten. Ich glaube, wir waren des Kästchenzählens auch deswegen überdrüssig, weil wir den Fehler machten, auch im Pen & Paper jeden noch so unwichtigen Kampf mit Figuren auf einem Grit nachzuspielen. Und wie sinnvoll es ist, ein Spiel, das vor allem vor dem geistigen Auge stattfindet, fast komplett in ein Tabletop zu verwandeln, könnt ihr ja mal die ausgestorbene D&D 4th-Edition fragen. Hust.

Trotzdem war das kein Grund, in einem Anflug von übersättigter Totalverblödung, fast alle meine D&D Miniatures auf Ebay zu verticken. Ich hatte fein sortierte Angler-Boxen voll mit allen nur erdenklichen Helden und Monstern. Jetzt habe ich nur noch eine kleine Schachtel voll und eins der D&D Icons, den schwarzen Drachen.

Deswegen war es nun allerhöchste Zeit, mal wieder richtig Asche auszugeben für ein D&D Icon, das mir die Sprache verschlug, als mich kürzlich ein Freund darauf aufmerksam machte: Die „Falling Star“, ein massives Segelschiff, das sich sofort mit der Bugspitze in mein Herz gerammt hat.

4 Gründe, warum ich das The Falling Star Sailing Ship sofort besitzen musste

Wenn so ein Baby auf der Treppe wartet… hui

Fan von Seemannsgarn:

Ich dachte mir, wenn schon ein aufwändiges Tabletop-Equip anschaffen, dann so ein Schiff! Ich bin schon seit meiner Geburt ein großer Fan von Seemannsgarn aller Art. Man sagt sogar, ich wäre damals als Baby mit einem kleinen Einmaster aus meiner Mutter herausgesegelt und hätte dabei Arrrrrrrrrr geknurrt. Als Liebhaber von Filmen wie 20.000 Meilen unter dem Meer oder Fluch der Karibik kann ich einfach von Riesenkraken, Seeschlangen und Atlantis-Settings nicht genug bekommen. Für mich kein Wunder, dass Lovecraft seinen kosmischen Horror namens Cthulhu auf den Grund des Ozeans gesetzt hat: Die Abgründe des Ozeans sind mindestens genauso schwarz und furchteinflößend wie die Tiefen des Alls…

Thilos Never-Come-Back-Cruises:

Schiffsreisen haben in meiner Pen & Paper-Gruppe eine lange düstere Geschichte voller feuchtfröhlicher Zwischenfälle. Irgendwie konnte ich eine Schiffsreise bisher nie als simples Transportmittel durchgehen lassen. Und weil wirklich immer etwas passiert und meistens sogar der Kahn abgesoffen ist, hatten meine Spieler irgendwann eine regelrechte Schiffs-Phobie. So ähnlich wie B.A. Baracus vom A-Team bei Flugzeugen. Nur bei Booten. Und alle. Da bin ich schon ein wenig stolz auf mich.

Ich erinnere mich an diese chaotisch bösen Fischstäbchen, Sauaghin, die ihr Schiff überrannt haben. Oder die Erzmagierin, die über ihrem Dreimaster hergeflogen und einen Tonkrug runtergeworfen hat. Natürlich musste daraus so eine Art Alien entwischen, das im Verlauf der Reise im größer und gefräßiger wurde. Und es kann gut sein, dass ein Spieler immer noch traumatisiert ist, weil sein fleißig davon levitierender Zwergenmagier von einer Kanonenkugel getroffen wurde. Aus einer Runen-übersäten, magischen Kanone versteht sich. Sorry. Ich habe als Spielleiter eben auch Bedürfnisse…

D&D-Abenteuer „Geister von Salzmarsch“:

Da möchte ich meine Spieler durchjagen. Ein Küstensetting, das nur so nach salziger Luft und faulem Fisch riecht. 7 oldschool (aber renovierte) und neue Abenteuer für Charaktere der Stufen 1-12. Die darin enthaltenen Regeln und Spielleitertipps zu Schiffen und Seereisen könnten mir und meinen Spielern helfen unsere Zwänge und Ängste auf See in den Griff zu kriegen. Zumindest so lange, bis ich den Kraken auf sie loslasse! HARHARHARHAR!

Epische Pen & Paper-Kämpfe auf der Falling Star:

Challenge Rating 23. Tentakel verteilen Ohrfeigen rechts und links. BÄM BÄM.

Also erstmal ist die „Falling Star“ einfach so ein geiles Display-Stück, eine Zierde für jedes Rollenspiel-Regal.

Doch natürlich ist es in erster Linie als Requisite für epische See-Kämpfe im Pen & Paper gedacht. Und dazu hat es einen hohen Detailgrad und die nötige Funktionalität zu bieten.

Das kolossale Segelschiff hat verschiedene Ebenen, damit sich die Spieler vom Hauptdeck bis in die Eingeweide des Schiffes vorkämpfen können. Dafür lassen sich auch vorne und hinten die Decken über den Quartieren rausnehmen, falls der Kampf in die Mannschaftskojen oder die Kapitänskajüte schwappt. Das erste und zweite Untergeschoss liegen der Einfachheit halber als Spielpläne bei. Dabei sind die Böden und Pläne immer doppelseitig bedruckt, für Leute, die mit oder ohne Battlegrid spielen wollen.

Alle Teile der Falling Star. In 10 Sekunden zusammen gesteckt.
Der Käpt’n braucht nur vielleicht noch ein paar Möbel. Und Chicks.
Drachen-Fuß-Anker <3 Oder ne Riesenkrähe?
Das bewegliche Ruder sieht gut aus, wie alles an der Falling Star.
Der Detailgrad ist super. Aber auch irgendwie zu erwarten bei dem Preis…

Die Masten halten durch starke Magnete, Türen und Kanonenluken können geöffnet werden und das Ruder lässt sich bewegen. Besonders gut gefallen mir die Drachen-Gallionsfigur und der große Drachenfuß als Anker. Mein Nerd Boner steht, well done Wizkids!

Ursprünglich mal für 250 Dollar angeboten, könnt ihr es momentan noch (bis es ausverkauft ist) für knapp unter 200€ bekommen.

Das Schiff wird perfekt sein, wenn meine Truppe versucht ein gegnerisches Schiff zu kapern oder sich selbst auf einem zu verschanzen, wenn ich mal wieder meine Gewaltfantasien über sie herabregnen lasse. Und irgendwann werden sie sicherlich auch gegen den legendären Kraken kämpfen, den ich mir natürlich parallel zum Schiff besorgt habe.

Bam Bam Badam! *Fluch der Karibik-Kraken-Theme*
Orgelmusik als die letzten Spieler ihre Charakterblätter zerreißen! <3

Ich kann es kaum abwarten das Megaphone unter dem Tisch hervor zu holen und meinen Spielern mit den Worten „RELEASE THE KRAKEN!“ neue Scheitel zu ziehen. ARRRRrrrrrrrr!

Über Thilo (1210 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.