Vampir-Werwolf-Geister-Drama: SyFy’s Being Human
„Dracula had it easy, he drank blood, he killed, and had no interest in making friends…“
Dies ist ein Zitat aus der Scyfy Channel Serie Being Human, von welcher ich mir kürzlich die beiden bislang erschienenen Staffeln zu Gemüte geführt habe. Doch anders als man bei der Prämisse, dass drei Monster zusammen eine WG gründen, denken könnte, handelt es sich nicht um eine Comedy Serie, sondern um eine ernste und meistens haarsträubend dramatische Geschichte:
Der Vampir Aidan und der Werwolf Josh hassen es Monster zu sein und beschließen deshalb zusammen in eine WG zu ziehen, um eine Art „normales Leben“ zu führen. Ihr Haus ist jedoch bereits vom Geist der kürzlich verstorbenen Sally besetzt, so dass sie zwangsläufig zu dritt sind. Die Freundschaft der drei Verfluchten wird durch Aidans Blutdurst, Joshs erwachenden Wolf oder Sallys Probleme in der Geisterwelt immer wieder auf die Probe gestellt und der Plan möglichst „menschlich zu sein“ gerät ins Wanken. Doch zumindest können sich die Freunde gegenseitig beim Ertragen ihres Los‘ unterstützen.
Die Serie mit ihren drei völlig einzigartigen Charakteren hat mir eine Menge Spaß gemacht. Besonders der schüchterne Josh mit seinen verzweifelt-melancholischen Augen, der sich einmal im Monat einschließen muss, um in Ruhe randalieren zu können, hat mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Doch auch wenn die Serie todernst und blutig ist, dürfen die komischen Momente und die Pointen zur Auflockerung natürlich nicht fehlen, weshalb man die Serie neuerdings dem Genre der „Dramedy“ zuordnet.
Witzig finde ich auch, dass die Episoden häufig nach bekannten, aber leicht abgeänderten Musiktiteln benannt sind, wie „It’s My Party And I’ll Die If I Want To“ oder „You’re the One That I Haunt“, was natürlich bei der Übersetzung der Titel in den deutschen Folgen wie gewöhnlich verloren geht. Apropos Musik: Die melancholische Musikuntermalung passt ebenfalls hervorragend zur Serie und trägt zur verträumt-dramatischen Atmosphäre bei.
Fies: Staffel zwei endet mit einem üblen Cliffhanger, der das heilsame Schicksal aller drei WG-Bewohner fraglich macht. Doch glücklicherweise ist eine dritte Staffel bereits vom Scyfy Channel eigekauft und somit bestätigt. Wer Werwölfe, Vampire und andere Monster mag, jedoch weniger auf den neuzeitlichen Teeny-Romantik-Grusel, sondern mehr auf die „traditionellen“ Hintergründe dieser Wesen steht, sollte definitiv ein paar Folgen zur Probe schauen.
Ich empfehle jedoch das US-Remake zu schauen und nicht die ursprüngliche Version des Senders BBC Three, welche weniger poliert und mit deutlich hässlicheren Schauspielern daher kommt.
Man vergleiche dieses sympathische Trio:
mit diesen zwielichtigen Hackfressen:
Natürlich ist das auch Gewöhnungssache und es wäre sicherlich sogar höchst interessant zu vergleichen, was die englische und die amerikanische Kultur mit demselben Thema und Inhalt anstellt. Eine Folge der englischen Originalserie, die ich mir zur Probe reingezogen habe, konnte mich jedoch von Seiten der Schauspieler nicht wirklich überzeugen. Dafür hatte ich bereits den Schönling-Vampir Aidan, den melancholischen Josh und die aufgedrehte Sally zu sehr in mein Nerd-Herz geschlossen.