Warum mir mein eigenes Game mehr Spaß macht als Diablo3
Jetzt neulich war es so weit: Ich habe einen Rappel bekommen, mich bei Diablo3 eingeloggt, dem ersten meiner Freunde, der online war, alle Gegenstände und Gold geschenkt und dann alle Charaktere gelöscht. Noch einmal habe ich die nackten Gestalten, zwei 60er und ein paar mittelstufige Fritten, schweigend in ihren albernen Unterhosen betrachtet. Dann, mit einem profunden Seufzer, wurden sie mit der Delete-Taste in eine belanglose Wolke von Nullen und Einsen aufgelöst.
So endet meine Diablo3-Ära. Glücklicherweise habe ich im Vergleich zu Diablo2 und 1 nur einen kleinen Bruchteil meiner Lebenszeit investiert. Um es auf Deutsch zu sagen: Blizzard hat einfach mit dem Arsch eingerissen, was sie mit den Händen aufgebaut hatten. Ein tolles Spielgefühl und spaßiges Monstermetzeln GALORE! Hat wirklich Fun gemacht. Doch die Langzeitmotivation ist einfach fast gleich NULL:
- Ich sag nur Error37. Und dann ständig Probleme und resultierende Off-Zeiten, ohne einen Singleplayer-Modus zum Ausweichen.
- Stupides Goldfarmen wie bei WoW, da die Items, die man findet, immer schlechter sind als das, was man sich im AH gezielt suchen und kaufen kann.
- Der für mich größte Nervenkitzel beim Item-Sammeln fällt weg, weil alle Legendaries Schrott sind.
- Als Dreingabe zum Höllen-Modus gibt es lediglich den Inferno-Modus, der ohne jahrelanges Goldfarmen selbst für meine ungeborenen Kinder noch zu schwer sein wird. Warum hat man hier keinen unendlichen Dungeon eingebaut, wie es seiner Zeit Torchlight vorgemacht hatte? Besser gut geklaut, als schlecht neu, Blizzard! Schon mal gehört? Das wäre mal ein Anreiz gewesen. Wie tief kann ich vordringen?
Natürlich werden noch etliche Addons und Patches mit Verbesserungen kommen. Aber genau deswegen habe ich meine Avatare auch gelöscht. Um nicht mehr zurück zu können. Damit andere coole Spiele da draußen auch noch eine Chance auf meine Zeit haben. Bei mir hat sich Blizzard einfach einen zu krassen Kundenbindungs-FAIL geleistet. Sense.
Außerdem brauche ich die Zeit für mein eigenes Browsergame, dessen Banner euch von da oben rechts anlacht. Wie ich dazu gekommen bin, mit meinem Freund und Kollegen Karsten, ein eigenes Spiel zu bauen, erzähle ich ein anderes mal.