Wie Du todsicher Deine Buch Idee findest!

Die meisten von uns träumen davon einmal im Leben mit einer Horde nackter Playmates in Wackelpudding zu schwimmen, während ein Blasorchester am Beckenrand „Ding Dong, die Hex‘ ist tot“ spielt. Hör auf, wär das geil.

Doch einige Sonderlinge unter uns, gemiedene Einzelgänger, „Special Snowflakes“, einsame Wölfe, Ausgestoßene, Geächtete, die Gollums unserer Gesellschaft, haben ein düsteres Geheimnis. Ihr großer Traum ist weitaus abgedrehter, geradezu unheilig und fernab des Mainstreams. Sie wünschen sich – ich wage es kaum zu tippen und mein Körper wird von Hitzewallungen geschüttelt – eines Tages mal ein Buch zu schreiben!

Ja, ich weiß, Schwachsinn. Wer will denn so was? Was sind das für Gestörte? Wegsperren und verprügeln.

Doch es gibt sie und ich bin einer davon. Jaaaa, wer hätte es gedacht, ICH bin tatsächlich auch so ein Bekloppter. Dies ist mein Coming Out. Nach all den Jahren des Bloggens und der schriftlichen Ergüsse gegen gelegentliches Entgelt frage ich mich, ob ein Buch, genauer gesagt ein Roman, nicht das Sahnehäubchen auf meinem kahler werdenden Haupt wäre. Eine Krone aus Milchschaum.

Doch leichter gesagt als brachial runter getippt!

Wieso hat mir niemand je verraten, dass man erst mal eine Idee braucht, um überhaupt eine Geschichte, geschweige denn ein ganzes Buch, zu schreiben? Tausendundeine Ideen schwirren durch meinen kranken Geist, doch kein Prometheischer Funke will zu einem lodernden Feuer werden, kein Musenkuss zur rauschenden Liebesnacht. So viele Förmchen und kein Sand! Ich will es, ich spüre es! Da will etwas aus mir raus und die Welt besudeln. Ich fühle mich wie jemand, der ganz dringend niesen muss, aber nicht kann; kotzen will, aber nix im Magen hat; endlich abspritzen will, aber er rutscht raus und knallt gegen die harte Waschmaschine.

Versteht jemand, was ich meine?

Doch heute kam mir beim gedanklichen Ohrfeigen meines früheren Selbst plötzlich die Erleuchtung.

Die Frage, die sich jeder Möchtegern-Autor zunächst stellen muss, ist doch die:

Warum will ich überhaupt ein Buch schreiben?

Weil ich schon immer schreibe und es mir einfach Spaß macht? Weil ich Menschen Freude bereiten möchte? Weil ich in Zeiten von Sorge und Trauer Welten erschaffen möchte, in die sich meine Mitmenschen für ein paar segensreiche Stunden flüchten und fantastische Abenteuer erleben können?

Nein, natürlich nicht. Jeder Autor möchte einfach Reichtum, Macht und Weiber (oder Boy Toys).

Also erinnerte ich mich kurz an meine düstere Vergangenheit als SEO-Freak und Marketing-Heini zurück und nahm mir vor der Welt genau das zu geben, was sie will (und verdient hat). Und da ich glaube, dass mir Fantasy Spaß machen könnte, musste ich nur rausfinden was das Twilight im Jahr 2017 ist. Tja, und die simpelste Methode, um rauszufinden, wonach sich die Herzen der Fantasy-Leseratten landesweit, oder sogar weltweit, verzehren, ist Google Suggest.

Wonach suchen die Leute in der großen Suchmaschine des Bösen?

Hier ist das mehr oder weniger verblüffende Resultat:

Aha, na, das ist ja geistreich. Drachen, Dämonen und Engel teilen sich das Treppchen. Aber weil wir ja nicht in der ganz breiten Masse baden wollen und Drachen mittlerweile so abgelutscht sind wie der Kaureifen des Cerberus, nehmen wir die goldene Mitte: Dämonen!

Um die Zielgruppe jedoch nochmal drastisch zu erweitern, schauen wir natürlich auch noch, wonach in der englischsprachigen Welt geleckt, äh, gelechzt wird:

Ok. I can do that. Für Amis, Tee Time-Typen und andere Freunde des gelispelten „TH“ muss der Protagonist scheinbar in erster Linie „gay“ und „overpowered“ sein.

Im Einklang mit meiner Suche für den deutschen Markt ergibt sich da doch ein recht eindeutiges Bild! Juhu!

Ich präsentiere den Titel meines ersten Romans, der sich wie doof verkaufen wird:

No escape from the Demon Lord of Brokeback Mountain

Ein einsamer Wanderer in den Bergen. Ein mächtiger Dämonen Lord. Die beiden kommen sofort zur Sache. Power and Lust. In the mountains. Ärsche im Mondschein. Cash Cow.

Über Thilo (1210 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.