Mortal Kombat Legends – Blutig, kompromisslos, Anime eben

© Warner Bro.

So, Halloween ist vorbei und ich habe so viele Horrorfilme geguckt, dass mein Bier teilweise vor Schreck die Schaumkrone eingezogen hat.

Doch die beiden blutigsten Filme waren dabei weder Horror- noch Realfilme.

Kleine Frage vorweg: Wart ihr auch bisher von allen Versuchen Mortal Kombat zu verfilmen eher enttäuscht?

Ja, same here.

Klar, die Filme hatten einen gewissen trashigen Mehrwert, doch waren nie wirklich das, was sich Fans erträumt hatten.

In den Punkten Brutalität und Kampfkunst kam Mortal Kombat 2021 von Simon McQuoid einer gelungenen Verfilmung bisher am nächsten, konnte im Ganzen jedoch auch nicht überzeugen.

Vielleicht ist es ja mal an der Zeit, die Hoffnung fahren und dieses Videospiel ruhen zu lassen?

Nein, wartet! Wo Realfilm scheitert, kann Anime oft nur müde lächeln!

Die beiden Mortal Kombat Legends-Animes sind im Prinzip genau das, was sich Fans der kompromisslosen Prügelspielreihe schon immer gewünscht haben.

Hier wurde die ausufernde FSK-18-Gewalt ohne mit der Wimper zu zucken abgebildet. Die meiste Zeit verwenden die Kämpfer auch wirklich exakt die Moves aus den Computerspielen, inklusive der ultra brutalen X-Ray-Moves.

Mit anderen Worten: Mortal Kombat Legends könnte zarter besaiteten Naturen sogar eine Spur zu weit gehen. Selbst ich muss gestehen, dass mich als junger Vater Szenen, in denen Kinder zu Schaden oder gar zu Tode kommen, schlucken lassen. Wer diesbezüglich schnell traumatisiert wird, sollte zumindest vom ersten Teil, Scorpion’s Revenge, die Finger lassen.

Ansonsten sind beide Teile von Mortal Kombat Legends einfach ein blutiger Spaß – zwar “nur” gezeichnet, dafür aber umso schonungsloser und grenzenloser.

In gewisser Weise sind die beiden Animes das Äquivalent von einer warmen Frikadelle mit Bier. Zum Frühstück. Morgens um 7.00 Uhr. Nicht jedermanns Sache, aber manchmal hat man einfach seltsame und banale Gelüste, die befriedigt werden möchten.

Mortal Kombat Legends: Scorpion’s Revenge 2020

Witziger Weise liegt Scorpion’s Revenge fast genau dieselbe Story zu Grunde, wie dem jüngsten MK-Film von Simon McQuoid. Scorpion will den Tod seiner Familie rächen. Deshalb kommt es ihm mehr als gelegen, dass ihn der höllische Zauberer Quan Chi aus der Hölle holt. Natürlich ist dieser kein gütiger Samariter und verfolgt seine eigenen düsteren Ziele. Deshalb muss Mister “Get over here!” zusammen mit Johnny Cage, Liu Kang und Sonya Blade am MK-Turnier teilnehmen.

Nur, dass dabei der Anime hinbekommt, was der Realfilm verpatzt hat: Die liebgewonnen Chars aus den Games hauen sich nonstop die Grütze aus den Anzügen, dass es nur so eine Freude ist – fulminant animiert vom koreanischen Studio Mir und produziert von Warner Bros.

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Mortal Kombat Legends: Battle of the Realms 2021

Das Turnier zur Verteidigung von Earthrealm geht weiter. Während Liu Kang sein Schicksal als Auserwählter erfüllen soll, will Scorpion verhindern, dass das lächerlich mächtige Kamidogu-Artefakt in die Hände des wahnsinnigen Shinnok fällt.

Letztlich fühlt es sich ein wenig so an, als wären Scorpion’s Revenge und Battle of the Realms von Anfang an ein Film gewesen, denn das Turnier geht ja schließlich einfach weiter. Doch es macht einfach Spaß der Action und den Intrigen zu folgen, besonders weil nun all die geilen Fighter zum Zug kommen, die ich in Teil 1 noch vermisst hatte. Allen voran die Cyborgs und andere Knochenbrecher aus dem legendären MK3-Roaster. Sogar D’Vorah aus MKX hat einen Gastauftritt.

Für MK-Puristen genauso zu empfehlen wie der erste Teil.

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Über Thilo (1210 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.