Rogue One – Meine spoilerfreie Lobeshymne
9 von 10 gestohlenen Plänen
Als vor einiger Zeit die Star Wars-Spin Offs angekündigt wurden, war ich gerade in Bezug auf Rogue One mehr als skeptisch. Wie spannend konnte es bitte sein, einer Gruppe von Randfiguren bei einem Unterfangen zuzusehen, dessen Ausgang uns ja bestens bekannt ist?
Die Antwort ist simpel: Haarsträubend spannend und unterhaltsam!
Zunächst stellte sich meine Befürchtung, eine Art „Titanic-Erlebnis“ zu haben, als unbegründet heraus. Natürlich wissen wir als Zuschauer wie der Film ausgeht und dass die Rebellentruppe es schaffen wird, die Pläne vom Todesstern in ihre blutigen Finger zu bekommen. Doch das „wie“, „wo“ und „warum“ ist tatsächlich deutlich mitreißender als gedacht. Und außerdem wird dabei endlich erklärt, wieso jemand so dumm war, den Todesstern mit einer offenen Leitung nach draußen zu bauen, die direkt zu einem Reaktor führt, der bei einem Treffer gleich die ganze Station in die Luft fliegen lässt.
Tatsächlich schafft Rogue One etwas Erstaunliches: Es macht Episode IV – A New Hope (noch) besser. Auf dem dramatischen Hintergrund der Geschehnisse in Rogue One bekommt die Handlung um die Zerstörung des Todesterns eine ganze neue Brisanz und Tiefe. Ich befürchte sogar fast, dass mir Luke, Han und die anderen Scherzkekse nun im Vergleich zur Truppe um Jyn Erso wie eine Horde Halbstarker vorkommen werden, die keine Ahnung von den Gräueln des Krieges haben.
Denn eins darf ich minimal gespoilert vorweg nehmen: Rogue One ist anders, als die anderen Star Wars-Teile. Viel düsterer, politischer und drastischer in seiner Darstellung der Gefechte. Hier gibt es keine schusseligen Gungans oder niedlichen Ewoks. Hier geht es um das Aufbäumen gegen eine tyrannische Macht, die eine Waffe besitzt die Welten zerstören kann. Alles steht auf dem Spiel. Dabei müssen in jeder Hinsicht Opfer gebracht werden, sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch in der Aufrechterhaltung der eigenen Ideale und der Menschlichkeit.
Natürlich darf auch ein wenig Comic Relief nicht fehlen, der nicht selten vom ehemaligen imperialen Droiden, K-2SO, eingestreut wird. Doch im Vergleich zu Episode 1-7 würde ich Rogue One schon fast der Gattung “Thriller” zuordnen. Und genau das macht Rogue One so gut. Es ist ein düsterer, aber frischer Wind im Star Wars-Universum und sollte all diejenigen zufrieden stellen, die Episode 7 vorgeworfen hatten ein zu dreister Klon von A New Hope zu sein.
Ich kann es kaum abwarten in zwei Tagen noch einmal dabei zu sein, wie Rogue One alles auf eine Karte setzt und mich dabei emotional durchaus in Wallung geraten lässt. Ich kann diese ungewöhnliche Star Wars-Auskoppelung nur wärmstens empfehlen und verspreche allen Vader-Fans ebenfalls auf ihre Kosten zu kommen.
Ich traue mich kaum noch weiter zu tippen, aus Angst, vielleicht doch noch ungewollt zu spoilern. Deswegen kitzle ich euch lieber noch ein bisschen unverfänglich an eurem Star Wars-Zeh und lasse Trailer und Poster hier: