10 gefährliche D&D Monster für Jogger

Sehr verehrte Leser, Rollenspieler, Blogger, Karnevalisten und Nerds,

liebe Mutter,

ich heiße Thilo und bin, wie es scheint, ihr Host für den Rollenspiel Karneval im Juli. So viel zur standesgemäßen Begrüßung.

Wenn ihr passionierte Tagträumer seid wie ich, dann könnt ihr vielleicht nachvollziehen, wie ich auf diesen Artikel hier und damit auch das Thema des ganzen Karnevals gekommen bin. Rollenspieler, dass ist man nicht nur, wenn man mit Freunden Würfel rollt, durch den Wald zum Ork-Lager sprintet oder einen virtuellen Gegner mit einem Rechtsklick tötet. Rollenspieler ist man immer oder gar nicht. Man ist es im Geist. Im Herzen. Im Wesen.

Rollenspieler sind die besseren Menschen, weil sie die Welt nicht (zu) ernst nehmen. Sie können in jedem und allem stets das Wunderbare sehen, nur durch die Kraft ihrer Fantasie. Sie haben erkannt, dass sie mit der Geburt auf dem Server „Erde“ in einer Art Spiel mit unbegrenzten Möglichkeiten gespawnt sind. Und deshalb wollen sie einfach Spaß haben. Auf eine kreative und friedliche Weise, die niemandem schadet, sondern allen beteiligten Freude und kreative Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Sie wollen, bevor endlich das Holodeck erfunden ist, die Möglichkeiten von Computern, von Pen & Paper oder auch von LARP nutzen, um in neuen Welten in fantastische Rollen zu schlüpfen.

Ist das nicht der Kern des Menschseins überhaupt? Sind wir nicht alle bei Geburt in eine Rolle geschlüpft? Zwar eine, die wir uns scheinbar nicht aussuchen konnten und doch spielen wir sie.
Doch bevor es nun zu sehr in existenzphilosophische Tiefen Abgründe – die sollten für Monologe eures Magiers vorbehalten sein, um Rollenspielpunkte einzusacken – ziehe ich jetzt einfach mal den Vorhang auf für 10 gefährliche D&D Monster, die mir neulich beim Ab-Joggen meiner Pen & Paper-Pizza-Pfunde begegnet sind. Wie gesagt, Rollenspieler ist man irgendwie immer. Deshalb läuft häufig eine Art Augmented Reality App in meinem Gehirn mit, wenn ich scheinbar alltägliche Dinge tue. Dann kann es passieren, dass ich mich beim Joggen plötzlich als 1. Stufe Krieger im Training fühle und mir ausmale, welche Gefahren ich auf meiner Strecke zu bewältigen habe (in diesem Fall nach D&D 5th Challenge Rating aufsteigend geordnet).

Challenge Rating ¼: Goblins

Diese Hütten hat doch jeder schon mal im Wald gesehen, oder? Meist finden wir sie leer vor, weil sich die gerissenen Bewohner beim ersten Anzeichen von Menschen verstecken. Doch jedem ist sonnenklar: Goblins! Oder Kobolde. Oder sonstige Waldschrate. Ich weiß das so genau, weil ich schon jede Menge im Vorbeijoggen mit einer Bratpfanne erschlagen habe. Viele der Kleinwüchsigen haben vor Empörung kurz aufgeschrien, bevor meine Pfanne sie traf, doch Gnade habe ich natürlich trotzdem nicht walten lassen. Einen Liliputaner hätte ich erwischt, hieß es einmal. Mir doch egal, wie Goblins sonst noch genannt werden.

Challenge Rating ½: Schatten

Den habe ich neulich in einem Vorgarten entdeckt. Ich konnte todesmutig ein Foto machen und schnell weiter rennen, bevor er mir mit seiner eisigen Berührung wertvolle Stufen abziehen konnte. Doch Obacht! Manchmal handelt es sich gar nicht um körperlose Untote, sondern um etwas viel Schlimmeres: Hässliche oder belanglose Kunst! In jedem Cthulhu Setting wäre da ein Rettungswurf fällig, um nicht geistige Gesundheit zu verlieren. Niederträchtig so eine Falle.

Challenge Rating 1: Verlockende Abkürzung

Beim Training fuschen oder was? Schäm Dich! Konnte Conan am Rad des Schmerzes eine Abkürzung nehmen? Nein, sonst sähe er wohl kaum aus wie ein Muskelelementar. Außerdem könnten da Banditen oder Monster lauern! Oder hoffst Du auf neuen Wegen etwas zu finden, was Dich als Charakter besser macht? Schätze? Eine Frittenbude? Eine Hütte mit einer jungen, liebestollen Hexe? Moment mal, wo hatte ich dieses Foto noch gleich gemacht?

Challenge Rating 1: Hunde

Foto von Manu Adán

Oha, der Fluch jedes Joggers. Vom wieselflinken Killerdackel, über tollwütige Wildhunde, bis zu abgerichteten Nazi-Schäferhunden aus reinem Kruppstahl, wollen sie alle nur eins: uns arme Jogger einholen und unsere üppigen Waden essen. Manche Arten rennen auch kurz neben Joggern her, scheinbar harmlos, nur um sie dann im richtigen Moment abzudrängen und den Abhang hinunter stürzen zu lassen. Als erfahrener Ranger und Beastmaster habe ich deshalb beim Joggen immer mindestens ein rohes Steak dabei. Ein Monster durch Ablenkung zu überwinden gibt ja auch Erfahrungspunkte.

Challenge Rating 2: Bezaubernder Ausblick

Ja genau, „bezaubernd“ wie in „enchanting“ ist hier gemeint. Rettungswurf gegen Bezauberung schaffen oder stehen bleiben wie ein bekiffter Toreador-Vampir beim Anblick der aufgehenden Sonne. Warum das so tragisch sein soll? Really? Muss ich das wirklich erklären? Wer rastet, der rostet! Weniger Training bedeutet am Ende des Tages weniger Konstitution, was sich dann in weniger Trefferpunkten äußert. Wäre doch schade, wenn man den Schlag des nächsten Ogers gerade so nicht überlebt, nur weil man einmal verträumt in der Gegend rumstand. Also, nicht glotzen, KLOTZEN!

Challenge Rating 2: Turnschuh-Mimic

Es gibt aber auch wirklich von jedem Scheiss einen Mimic. Und Turnschuh-Mimics sind besonders perfide. Ziemlich doof, wenn das Viech sich in vollen Lauf selbst die Schlaufe öffnet und vom Fuß hüpft. Manche berichten auch davon, dass sie den Schuh nicht mehr ausziehen konnten und sie unter grauenhaften Schmerzen mit ansehen musste wie ihr Fuß langsam verdaut wurde. Einziger Schutz gegen Turnschuh-Mimics: Schweißmauken oder Käsefüße.

Challenge Rating 5: Würgeranke

Würgeranken heißen nicht so, weil ihnen ständig schlecht ist. Auf dem Waldpfad plötzlich in einen Kotze-Regen zu laufen wäre ja noch halbwegs verkraftbar (-1 auf den nächsten Wurf wegen Ekels). Nein, die Viecher bringen ahnungslose Jogger im Wald zu Fall – ist mir neulich noch passiert – und ziehen sie dann, wenn der Geschicklichkeitswurf misslingt, unter Schreien und Zappeln ins Unterholz. Einige Arten ziehen Jogger auch rauf in die Bäume und lassen sie dann aus großer Höhe fallen. Wenn sie nicht mehr zappeln, sind sie leichter verdaulich. Also nicht wundern, wenn beim Spaziergang plötzlich mal ein Jogger auf euch fällt. Das ist keine Absicht. Der hatte nur Pech beim Rettungswurf.

Challenge Rating 10: Unwetter

Habe hier ein Foto von Jeremy Bishop verhunzt.

Wenn die ersten dunklen Wolken aufziehen, hat der Dark Lord seine Armeen losgeschickt oder es naht ein Unwetter. Von letzterem nicht weiter beunruhigt zu sein, ist jedoch ein Fehler. Das kann ich euch mit mehrfacher Schottland und Irland-Erfahrung sagen. Von einem steilen Berg wieder runter zu müssen, wenn es Bindfäden schifft und der Wind heult, ist nicht lustig. Doch die wahre Gefahr eines Unwetters wurde mir erst vor vielen Jahren durch einen Spielleiter bewusst gemacht, der die Realität in Zahlen auszudrücken wusste wie kein anderer. Als unsere Truppe bei einem Gewitter ein Feld überqueren wollte, schaute er uns ungläubig an und nahm dann bedauernd seine gesamten W6 zur Hand. „Sorry Leute, Chance von einem Blitz getroffen zu werden ist auf offenem Feld 10% pro 100 Meter.“ Wir lachten, bis uns klar wurde dass er es ernst meinte. Bei den zu überwindenden KILOMETERN wären wir dann vermutlich alle gegrillt worden. Glücklicherweise protestierten alle so lautstark, dass er mit sich reden ließ, allerdings nicht ohne eine Spur von Enttäuschung auf seinem Gesicht aufblitzen zu lassen.

Challenge Rating (nach Klasse): Andere Jogger

Aber andere Jogger grüßen doch oft ganz freundlich, wenn sie uns beim Laufen begegnen, wieso sollten die eine Gefahr sein? Naja, im Endzeit Szenario hat der freundliche Mann auf dem Bild oben einen Knüppel in der Hand. Und aus dem Knüppel ragen Nägel. Und wenn der freundliche Mann schneller laufen kann als ihr, dann liegt ihr plötzlich blutend im Straßengraben, während er euren Rucksack durchsucht. Deswegen ist fit bleiben ja auch so wichtig. In der Zombieapokalypse rennen alle. Ständig. Es zählt nur wer am schnellsten vor den Untoten flüchten oder die letzten Nahrungsvorräte erreichen kann. Wenn ihr also das nächste Mal andere Jogger trefft, ist ein wissender, düsterer Blick das Mindeste. Besser: Sofort Stinkefinger!

Challenge Rating 20: Unverwundbare, tödliche Schutzhütte

Finden sich an Stellen mit schöner Aussicht und im Wald leider sehr häufig. Um diese Schrecken der Wildnis macht ihr besser einen großen Bogen. Die Dinger sind unverwundbar und können euch mit einem Angriff töten. Wenn ihr denkt, dass mir jetzt endgültig die Hauptleitung weggebrannt ist, dann habt ihr wohl noch nie vom Killer Gazebo gehört. Das Ding reimt sich auf Glabrezu. Muss ich wirklich noch mehr sagen? RUN FOREST!

Über Thilo (1205 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.