Auf ins Ring Fit Adventure, du LAUCH!

Was? Nein, keine Ahnung, warum du dich angesprochen fühlst. Den Spruch in der Artikel-Überschrift habe ich mir selbst gedrückt, um als sesselfurzender Ü40-Autor mal wieder was für meine Fitness zu tun.

Was? So ein geiles Stück Fleisch, wie ich, kann doch unmöglich schon Ü40 sein? Doch! Leider. Und zwar schon deutlich Ü40. Mein jugendliches, enorm gutes Aussehen mag da täuschen. Aber das ist alles nur Superflex™-Gummihaut über nachgezüchteten Kunstmuskeln.

Ich bin am Arsch.

Daher war ich mehr als glücklich und dankbar, von ein paar guten Freunden einen für Nerds und Gamer passenden Fitness-Tipp zu bekommen: Das Ring Fit Adventure für die Switch!

Zunächst war ich skeptisch: Mit dem Spiel wird euch ein seltsam anmutendes Artefakt geliefert, das ihr im Verlauf des Spiels durch die Gegend schleudern, zusammenpressen und auseinanderziehen sollt. Wie mir meine Frau allerdings versicherte, handelt es sich bei dem sprechenden Ring nicht um einen psychedelischen Sockenschuss, den Super Mario auf Pilzen entwickelt hat, sondern um ein Fitnessgerät, das im Pilates eingesetzt wird.

Pilates? Keine Ahnung, was ein indisches Reis-Gericht damit zu tun hat…

Naja, auf jeden Fall schnallt man sich zum Spielen einen Controller an den Oberschenkel und der andere wird in den Ring eingesetzt. Und schon kann es losgehen!

Final Fantasy, Power-Yoga und Muskelkater

Alter Schwede, habe ich das Ring Fit Adventure unterschätzt!

Klar, mit 20 hätte ich darüber vermutlich gelacht und das Game an einem Abend durchgespielt. Und wäre danach noch zu einem Metal-Konzert gegangen, bei dem man nur stehen und headbangen muss.

Aber mit der fortgeschrittenen, abscheulichen Verschrumpelung meines Erde 5.0-Avatars sieht das schon ganz anders aus. Das Ganzkörperworkout, gekoppelt mit dem ständigen Pressen des Rings und dem auf der Stelle joggen, spürt man am nächsten Tag – abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger.

Ja, auf der Stelle joggen.

Damit bewegt ihr euren Avatar nämlich durch das Fantasyland, in dem ihr den bösen Oberfitnessguru Drako bezwingen müsst (Manchmal balanciert, hüpft oder paddelt ihr auch…). Unterwegs lauern euch Pokémon-artige Gegner auf wie grantige Hanteln (Granteln), fliegende Yoga-Matten oder lebende Kettle Bells. Diese müsst ihr dann, ähnlich wie bei Final Fantasy, in rundenbasierten Kämpfen bezwingen. Dazu wählt ihr Fitness-Übungen aus, die bei unterschiedlichen Gegnern unterschiedlich viel Schaden machen. (Ja, Lauch, das bedeutet, dass man nicht nur seine eine Lieblingsübung 1000-mal machen und so das Spiel gewinnen kann.) Während ihr dann z.B. bei euren Squats in die Hocke geht, lädt sich auf dem Bildschirm eine Energiefaust auf, die euren Gegnern in die Fresse fliegt, sobald ihr wieder aufsteht. FUN!

Auch wenn die Macht der “Gamification” schon lange erwiesen ist, hätte ich trotzdem nicht gedacht, wie motivierend es ist, in einem “Fitness-RPG” Gegner zu verkloppen, aufzusteigen und neue Turnschuhe zu looten.

Abends einfach nur auf der Stelle zu joggen und Kraftübungen zu machen wäre mir zu langweilig. Wenn ich dabei aber bunten Nintendo-Freak-Monstern die Kauleisten demolieren und meinen Charakter weiterentwickeln kann, macht es auf einmal Spaß und ich mache es regelmäßig. Und das mit spür- und sichtbarem Effekt.

Dabei ist das Adventure selbst übrigens erstaunlich gut durchdacht. Mit eurem Ring könnt ihr durch ruckartiges Pressen Luftringe schießen, die Kisten zertrümmern, oder durch Auseinanderziehen Münzen und andere Gegenstände aufsaugen. Es gibt Kleidung, die euch verbessert, Buff-Tränke, wie Smoothies als Heiltränke, und später sogar einen Skill-Tree, auf dem ihr euch individuell weiterentwickeln könnt.

Außerdem mag ich, wie mich das Ring Fit Adventure an die Hand nimmt. Es führt mich (wenn ich will) durch das Aufwärmtraining, erinnert mich während des Abenteuers ans Wassertrinken und misst meinen Puls, und am Ende entlässt es mich mit einem Stretching.

Und wenn ich mal keinen Bock darauf habe, eins der immer schwerer werdenden Level durchzukämpfen, kann ich auch einfach nur eins der vielen Minigames spielen und mich wieder auf die Couch fallen lassen. Aber meistens mache ich das nicht – weil das Ring Fit Adventure echt motivierend ist.

Fazit zum Ring Fit Adventure

Actual Footage meines ebenholzfarbenen Fitnesselfen Flizzt Do’Urden beim Boss-Fight…

Wenn ihr eine Switch habt: Holt es euch!

Es macht echt Spaß und motiviert zu mehr Fitness.

Ich glaube, es ist (zumindest im Hause Nintendo) das mit Abstand beste Fitness-Spiel.

Während ihr bei anderen Titeln oft nur die Arme (Boxen etc.) oder zumindest nicht den ganzen Körper trainiert, schlaucht euch das Ring Fit Adventure mit Beinarbeit, Krafttraining und sogar Yoga-Übungen.

Schaut es euch mal auf Amazon an (Affiliate-Link) und dankt mir später.

Ihr Couch-Kartoffeln! ;-P

Über Thilo (1223 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.