Das Masters of the Universe Pen & Paper Rollenspiel hat die Zauberkraft

Steve Jobs hat mal gesagt: „People don’t know what they want until you show it to them.“

Das Masters of the Universe Pen & Paper Rollenspiel ist so ein Ding, von dem wir bisher gar nicht wussten, dass wir es dringend in unserem Leben brauchen.

Ich zumindest reibe mir als diehard Motu Fan die Hände, wenn ich mir dieses geile Fanprojekt anschaue, dessen sympathischen Schöpfer Benjamin ich zufällig auf der RPC 2018 kennen lernen durfte.

Aber ich glaube, nicht nur Fans von He-Man und Skeletor werden dem Motu RPG etwas abgewinnen können. Denn letztlich gehört es zu einem Genre, das die meisten von uns doch seit Star Wars lieben: Science Fantasy. Dieses trashige Pulp-Genre, in dem Raumschiffe und Magie genauso aufeinander treffen wie Schwerter und Laser.

Ich liebe es heiß und innig, weil ich Star Wars, Flash Gordon, Masters of the Universe und Heavy Metal: F.A.K.K.² quasi mit der Muttermilch aufgenommen habe. Deshalb freue ich mich und ziehe meinen Hut vor Leuten, die mehr Rollenspiele und Settings auf Grundlage dieser alten Klassiker aus der DIY-Maschine zaubern – wie z.B. vor einiger Zeit mit Will Wheatons Titans Grave geschehen.

Doch was hat der Welt der Pulp-Rollenspiele bisher noch gefehlt? Genau:

Ein fremder Planet… Eternia… wo Mythos, Zauberei und modernste Technik miteinander verflochten sind und eine Welt voller wissenschaftlicher Wunder und wilder Zauber erschaffen wird… wo Helden bemerkenswerte Taten vollbringen… wo fremdartige Monster das Land heimsuchen… wo böse Feinde Verwüstungen anrichten. Ein Land, in dem He-Man und seine Verbündeten, die Masters of the Universe, den Kampf aufnehmen.

So lautet der Flavor Text zu Beginn des Motu Pen & Paper-Grundregelwerks, das bereits über 100 Seiten stark ist (allerdings mit einigen großen Bildern für die Atmosphäre, von dem begabten Künstler Simon Eckert und dem Meister der MOTU-Gemälde, Simon Soltau).

Benjamin meint es ernst…

Als nicht kommerzielles Fan-Projekt ist es natürlich ein „Work in Progress“ und wird ständig überarbeitet und erweitert. Was mir bisher schon recht gut gefällt, ist das recht ballastlose Regelwerk, mit dem Benjamin die Abenteuer der Masters zum Leben erwecken will. Mit einer simplen Würfelmethode, die nur mit 50% Wahrscheinlichkeiten arbeitet, liegt die Betonung definitiv auf flüssiger Action, Atmosphäre und Spaß.

Und da es in der Welt der Masters of the Universe kaum Luftpumpen gibt, beginnen die Werte von Spielercharakteren bereits im „gewöhnlichen“ Bereich und können von da nur noch legendär werden:

  • 1 gewöhnlich
  • 2-4 stark
  • 5-7 sehr stark
  • 8-10 episch
  • 11+ legendär

Na, wenn da der Grundton der Abenteuer nicht gesetzt ist, weiß ich es auch nicht.

Einige kleine Kritikpunkte:

  • Spielbare Rassen würde ich eher an den Anfang des Buches schieben, wo über die Heldenerschaffung gesprochen wird. So bin ich es zumindest von D&D-Büchern gewöhnt und finde es auch irgendwie intuitiver. Wenn ich mir ohnehin Gedanken um meine Werte mache, dann spielt es eine Rolle, ob ich für bestimmte Rassen wie die Avionier (Stratos gehört dazu) oder Kaligarier (Whiplash) bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss.
  • Die („so gut ich kann“-)Proben haben mich sehr an Würfelsysteme wie die von Vampire oder anderen Storytelling-Systemen erinnert, wo die Anzahl der gewürfelten Erfolge das Ausmaß des Erfolgs beschreibt. Lediglich in der Formulierung der Tabellenergebnisse könnte noch gefeilt werden. Wo ist z.B. der Unterschied zwischen einem „starken“ und einem „sehr starken“ Ergebnis? Das ist eigentlich nur eine Sache der griffigeren Formulierung.

Aber das ist alles nur Meckern auf hohem Niveau und betrifft Kleinigkeiten. „Work in Progress“ eben.

Doch das meiste macht Benjamin schon verdammt gut und stimmig. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass er manchmal für Regelbeispiele den französischen Namen von He-Man benutzt: Musklor will einen großen Felsen aus dem Weg schieben. Da der Fels sehr schwer ist, muss der Spieler eine Stärkeprobe mit 6 Erfolgen ablegen.

Außerdem sieht man an der Karte von Eternia was er bis jetzt schon für eine ungeheure Fleißarbeit geleistet hat. Eine detailliertere Karte von Eternia habe ich bisher noch nicht gesehen:

Also, ich werde das Projekt auf jeden Fall mit großem Interesse weiter verfolgen. Wer das auch tun will, sollte für Updates und Diskussionen Fan der Facebook-Fanpage werden: https://www.facebook.com/MOTU.RPG/

Die immer aktuellste Version von Grundregelwerk, Charakterbögen und der Karte von Eternia könnt ihr euch hier kostenlos runterladen: https://goo.gl/wZu6XM

Wenn ich es richtig verstanden habe, soll eine der ersten „offiziellen“, also vom Schöpfer selbst geleiteten Spielrunden auf der nächsten Grayskull Con stattfinden. Noch ein Grund mehr dort aufzuschlagen wie Stonedar und Rokkon auf maximaler Beschleunigung.

Über Thilo (1213 Artikel)
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