Das war meine Fedcon 2016: Echte Transformers und Retro-Echsen

Ich war noch nie zuvor auf einer Fedcon. Zum einen, weil ich mich im Lager der Scifi- oder Fantasy-Nerds eher letzterer Gattung zugehörig fühle, und zum anderen, weil die Messe meistens nicht gerade hier um die Ecke war. Was macht der Nerd von Welt also am besten, wenn die Fedcon dann tatsächlich gleich nebenan, im Bonner Maritim, stattfindet? Exakt, er vergisst sich rechtzeitig eine Pressekarte zu reservieren und staunt dann über die doch recht ansehnlichen Eintrittspreise.

Doch ich hatte Glück im Unglück, da ein hochrangiger Sith Lord mir eine Freikarte aus dem Kontingent der German Garrison der 501st Legion zukommen lassen konnte (Danke Chris!). So wartete ich also am vergangenen Sonntag zunächst mutig im Auto darauf, dass der prasselnde Regen mich in die heiligen Hallen der Fedcon gehen lassen würde. Ich musste doch halbwegs pünktlich meine Stormtrooper-Karte in Empfang nehmen! Ein Einsehen des Wettergottes und eine zwielichtige Übergabe später war es dann so weit: Ich auf meiner ersten Fedcon! PEW PEW!

Ich atmete sofort begierig die unendlichen Weiten der Star Trek-Atmosphäre ein und fühlte mich mit meinem Battlestar Galactica T-Shirt inmitten der verschiedenen Trekkie Uniformen eher underdressed. Doch nicht zuletzt dank des Auftritts der 501st Legion, mit deren charmanten Lord Helmchen ich neulich ein kleines Interview geführt hatte, war trotz aller Klingonen, Aliens und Mitglieder der Sternenflotte beinahe ein leichtes Übergewicht zu Star Wars Cosplays vorhanden. Gerade die weiblichen Cosplayer hatten sich häufig in die gute Rey aus Episode 7 verwandelt, manchmal sogar mit BB8(-Koffer):

Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass man auch Fan von beiden Fandoms sein kann, ohne dass es irgendwelche (C)onflikte geben muss. Bitte Leute!

Neben vielen anderen Cosplays aus einigen Jahrzehnten Science Fiction freute es mich jedoch besonders so oft Star Lord und seinen Guardians of the Galaxy zu begegnen. Ich bin ja schon recht lange auf der Suche nach Starlords Lederjacke, doch scheinbar führt kein Weg daran vorbei selbst eine zu schneidern.

Ziemlich von den Socken war ich auch beim Anblick dieses Cosplays. Wer erkennt die 80er-Jahre Serie?

Gleichzeitig fühlt man sich unglaublich alt, wenn man wild gestikulierend auf das geile V – Die außerirdischen Besucher kommen-Cosplay aufmerksam macht und alle Umstehenden dies nur mit ratlosen Blicken quittieren. Das hat jedoch in mir den übermächtigen Wunsch heranreifen lassen zur nächsten Fedcon endlich auch mal kostümiert zu erscheinen und zwar mit einem Kostüm, das höchstens 5% der Messebesucher erkennen. Und dann wird es eine Freude sein bei Nachfragen stets den indignierten Übernerd zu mimen: „Waaaaaas, das kennst Du nicht? OH MANN.“

Doch die absoluten Show Stealer waren natürlich die beiden larger than life Transformers, die auch noch Geräusche gemacht haben und ihre Waffen abfeuern könnten. Grandios! Als ein Freund seine Tochter mit ihnen fotografieren wollte, fing diese vor Ehrfurcht an zu heulen. Ritterschlag für dieses Cosplay! 🙂

Hier einfach noch ein paar Bilder von anderen tollen Cosplays, die mir begegnet sind:

So jung und schon bei den Sturmtruppen? Cuteness Overkill.

Mach diesmal aber nicht so ein blödes Gesicht, das soll auf Facebook!

Definitiv hilfreich für jedes Tony Stark-Cosplay: Aussehen wie Robert Downey junior. Der Reaktor auf seiner Brust hat später auch noch geleuchtet. Super geiles Kostüm.

Die vollständige Justice League, hammer! Alle da.

Was liegt näher als ein Drow Sith Cosplay? Wer ist der Typ da links…? Geh mal weg jetzt…

Scheinbar war es Schicksal.

Von den vielen Panels, die angeboten wurden, habe ich in erster Linie das der Power Frau Marina Sirtis (Deanna Troi… seufz), das von Eomer-Dredd Karl Urban und Shirtless Kirk-William Shattner angeschaut. Alle drei haben witzige Anekdoten erzählt, die mich haben schmunzeln, lachen und seufzen lassen. Aber da muss man wirklich dabei gewesen sein. Oder man muss so einen Blogbeitrag schreiben, wenn man sich noch an irgendwas erinnern kann.

Auf dem Basar der Versuchungen, auch die Merchandising-Hölle genannt, bin ich diesmal sogar glimpflich davon gekommen, obwohl mich das eine oder andere schon angelacht hätte.

Was bleibt als Résumé zu sagen? Im Grunde sind sich RPC, Ringcon und Fedcon in einem sehr ähnlich: Man verbringt einen ganzen Tag oder gleich mehrere Tage im Kreis verdammt lieber Menschen, die alle die Vorliebe für zelebrierten Eskapismus teilen. Nach Cosplay-Rausch, Panel-Staunen und Merchandise-Orgasmus gibt es eigentlich nichts schöneres, als sich mit guten Freunden in der Klingonen-Bar zu treffen und zu trinken und zu lachen.

Danke an alle, die ich mal wieder getroffen oder neu kennen gelernt habe. Apropos neu kennen gelernt: Die nette und lustige Nici (Never Grow Up), ihres Zeichens bunt-tätowiertes Manga-Girl und Youtuberin, hat ein paar Eindrücke in bewegten Bilder festgehalten.

Fazit: Auf der nächsten Fedcon bin ich wieder auf der Brücke. Energie!