Die Masters of the Universe William Stout Collection ist zum Niederknien
Werde ich eigentlich jemals zu alt für Actionfiguren? Unwahrscheinlich. Vermutlich wird selbst auf meiner Beerdigung noch ein Paketbote von DHL auftauchen und sich über die ganzen He-Man und She-Ra-Cosplayer wundern, die mir zu Ehren um ein Erdloch stehen.
Doch bis dahin wird mich mein Partner space-figuren.de hoffentlich noch mit günstigen Figuren wie denen von der Masters of the Universe William Stout Collection versorgen.
Ich habe den Komplettsatz tatsächlich nirgends günstiger gefunden als HIER bei S.P.A.C.E.
Natürlich gibt es die Figuren dort auch einzeln, siehe HIER!
Doch warum sollte sich ein „Grown Ass Man“ die William Stout Collection kaufen?
Kurze Antwort: Weil sie die besten Figuren aus der gesamten Motu Classics-Reihe sind.
Lange Antwort: Bleiben Sie dran!
Die William Stout Collection Mint on Card
Wie bei allen Motu Classics haben wir hinten auf den Packungen, wie gewohnt, die coolen Charakterzeichnungen, Vorschau auf andere Figuren und jeweils eine ausführliche BIO.
Leider hat Super7 diesmal an etwas ungünstiger Stelle Masters of the Universe-Aufkleber angebracht, so dass die Köpfe der größten Herrschaften in den Packungen etwas verdeckt werden. Das wurde als einer der wenigen Minuspunkte an der Kollektion im Netz schon öfter bemängelt, spielt für mich als Auspacker allerdings überhaupt keine Rolle.
Rebel Leader He-Man
Was für eine geile Sau! Wäre ich doch nur nicht hetero! Sowas ähnliches muss ich als Kind gedacht haben, als sich 1987 He-Man das erste Mal in Masters of the Universe zum Publikum umgedrehte. Dass es sich bei dem strahlendenden Helden lediglich um Dolph Lundgren mit blondem Vokuhila handelte, wurde von meinem infantilen Awesome-Filter einfach aussortiert. Viele Fragen stellten sich für mich damals noch nicht. Wie z.B., warum dieser Schulterpolster-He-Man dachte, dass unter den Schultern die empfindlichsten Organe im menschlichen Körper sitzen? Oder warum er Textilien oder eine Rüstung zwar ablehnte, aber trotzdem einen wallenden roten Umhang trug? Um im kargen Felsgelände für Skeletors Schützen wie eine Flamme aufzuleuchten und hin und wieder möglichst Slapstick-haft irgendwo hängenzubleiben? Und wieso normale schwarze „Sturmtruppen“ den stärksten Mann des UNIVERSUMS auch nur ansatzweise im Kampf festhalten konnten? Doch solche Überlegungen schmälern den Kult-Faktor aus heutiger Sicht natürlich überhaupt nicht. Der Trashfaktor macht es ja gerade charmant, weswegen die Kino-Variante von He-Man von Sammlern schon sehr lange schmerzlich vermisst wurde. Und die kann sich wirklich sehen lassen.
Der Rebel Leader He-Man ist rein optisch auf jeden Fall der Beste He-Man und hat auch am meisten Zubehör. Mit Zauberschwert, Blaster, Dolch, Wurfmesser und alternativem Kopf bleiben eigentlich keine Wünsche übrig. Alles ist sehr detailliert und der rote Stoffumhang fällt schön gen Boden.
Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, was neben dem heiligen Dolph Lundgren-Antlitz der zweite Kopf für eine Funktion hat? Es scheint mir, als wäre da einfach nur der Regler leicht Richtung Neandertaler verschoben worden. Vielleicht für Leute, die ihren He-Man lieber etwas mehr als Meth-Opfer oder Power-Metal-Sänger portraitiert haben wollen.
Commander Karg
Wir leben nur, um dir zu dienen! Nein, das haben leider nicht die Groupies meines Blogs gesagt, sondern einer der schleimigsten Arschkriecher-Handlanger der Filmgeschichte: Karg. Entschuldigung, Commander Karg. „Karg“ ist wohl auch Kargs Aussehen, sonst hätte er es vielleicht 1987 neben Blade und Saurod in die damals aktuelle Toyline geschafft. Vielleicht hatte das Schildkrötengesicht mit weißer Glam Rock-Perücke, verglichen mit seinen Kumpanen, aber auch einfach zu wenig Extras, um es in ein kleines Plastikgefängnis zu schaffen. Trotzdem wurde Karg spätestens von den Adult Collectors schmerzlich vermisst. Und tatsächlich wurde von Super7 auch schon ein Karg nachgereicht, der jedoch aufgrund der Rechtslage farblich auf Comicbildern basieren musste und damit für mich ausschied. Dieser Version war offensichtlich wegen seiner Urin-gelben Haare so schlecht geworden, dass ihr Gesicht grün angelaufen ist. Die Übelkeit könnte jedoch auch ein Resultat seines blauen Outfits sein, das mit seinem roten Mantel schon fast an den Prinzen einer berühmten Keksrolle erinnert – nur mit getauschten Farben. Doch der neue Karg hat endlich das richtige Farbschema aus dem Film.
Neben seiner Hakenhand kommt er noch mit Blaster und Messer. Sein Umhang ist nicht aus Stoff, sondern aus Gummi, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Durch seine voluminöse Föhnfrisur ist der Bewegungsspielraum seines Kopfes allerdings etwas eingeschränkt. Aber er soll ja auch nur Skeletor anschauen und zuhören. Wer links und rechts guckt, wird vom dunklen Meister schmerzhaft desintegriert. Einziger wirklicher Kritikpunkt an der Figur: Er ist etwas zu groß. Wenn ich es aus dem Film richtig in Erinnerung habe, ist er eher der Kleinste von Skeletors Söldnern. Macht aber nix.
Dark Despot Skeletor
Frank Langella war als Skeletor unumstritten das Beste am Realfilm von 1987. Trotz improvisierter Gummimaske verlieh er Skeletor ein Charisma, das sich hinter anderen Bösewichtern seiner Zeit nicht zu verstecken brauchte. Außerdem sah der Movie-Skeletor eher so aus, wie man sich einen wandelnden Schädelmann vorstellt: In düsteren Roben, die seine bleiche Schädelfratze kontrastieren. Fast wie ein Lich von Dungeons & Dragons. Allerdings ein Lich, der den Zeitüberfluss seines untoten Lebens scheinbar auch im Gym von Eternia verbringt, wenn wir uns mal die Actionfigur dazu ansehen.
Ich hätte es nicht gedacht, aber der Dark Despot Skeletor ist meine Lieblingsfigur der William Stout Collection und außerdem, neben God Skeletor, der beste Skeletor überhaupt. Die Figur ist einfach tadellos und der Blackwash macht seinen Widderstab zum besten Accessoire ever. Herrlich düster! Zusätzlich liegt ihm noch der Cosmic Key in Filmgröße und sein Schwert bei. Letzteres hat jedoch einen so dünnen Griff, dass er es nicht wirklich in der Hand halten kann (Habe es auf dem Foto improvisiert). Nicht, dass Skeletor oft ein Schwert in der Hand hätte, aber es ist ein kleiner Minuspunkt.
God Skeletor
Ich liebe God Skeletor so sehr! Weil er so grenzenlos albern ist, dass er schon wieder die Schallmauer zur Awesomeness durchbricht. Ich meine, was haben sich Filmemacher in den 80ern gedacht?
Hmmm, was passiert mit Skeletor, wenn er zu einem Gott wird? Na logisch! Erst mal muss er plötzlich von Kopf bis Fuß in goldenen Fummel gekleidet sein, als hätte ihn John Travolta mit seinem Disko-Zauberstab berührt. Denn wie wir ja alle wissen, läuft die Oberschicht, sprich, Hollywoodstars, Rapper und Götter, in goldenen Bademänteln rum. Dazu benötigt er natürlich einen Helm, der seine unfassbare, ausufernde Macht greifbar werden lässt. Für Superlaser, Gedankenwellen, Nachsicht und andere Kräfte braucht er SO viel Lametta am Helm, dass es die Sprache verschlägt. Antennen und Hörner an den Seiten, Flügel hinten und vielleicht oben drauf noch einen Raumluftbefeuchter als Krone. Gib nochmal den Joint.
Und jetzt? Kann er das Ding auch ausziehen, wenn er ins Bett geht oder verpufft dann sein Gott-Status? Passt er damit durch Türen? Kann er sich darunter wenigstens mal waschen oder die Augenhöhlen pudern?
Was ich aber genial finde, ist, was damit zwischen den Zeilen steht: Böse Macht hat einen Preis. Sie ist unangenehm, sperrig und macht im schlimmsten Fall Kainsmal-hässlich. Vielleicht sollte sich God Skeletor mit Darth Vader und anderen seiner Art in einer Selbsthilfegruppe zusammentun.
Ähnlich wie der Dark Despot Skeletor ist die Figur für God Skeletor einfach perfekt. Das Gold, die Details, einfach alles. Er hat zwar nur seinen Widderstab als Zubehör, aber mehr braucht er als God Skeletor ja auch nicht. Ich kniee in Ehrfurcht nieder.
Noch ein paar Fotos der William Stout Collection
Endlich sind die (wichtigsten) Filmfiguren komplett. Sie sind wirklich ein Hingucker für jedes 80er-Fantasy-Regal.
Wer sie sich jetzt auch besorgen möchte wird sie am günstigsten hier bei SPACE finden.