Ersteindruck Duke4Ever…und vermutlich letzter Eindruck
Nachdem ich gestern von der Mosel zurückgekehrt bin, konnte ich es kaum erwarten endlich das bereits installierte Duke4ever auszuprobieren. Leider kühlte sich meine Euphorie so schnell ab, wie ein lauwarmes Würstchen im Schneesturm.
Pro:
- HYPE! Duke-Gänsehaut, wenn er seine Sprüche ablässt und die Mucke aus den Boxen dröhnt.
- Lustige Idee: Alles was männlich ist, lässt das „Ego-Meter“, Dukes Lebensstreifen, länger werden. Pfui, wer darin ein Phallus-Symbol sieht. Darum heißt es Bier saufen, Hanteln schwingen oder Autogramme geben, um widerstandsfähiger zu werden. Ganz nach dem Motto „Eine Legende ist schwer zu töten…“
- Würdiger Beginn in der eigenen Supervilla, in der man gerade sein eigenes Computerspiel zockt, während 2 dralle Schulmädchen mit dem „kleinen Duke“ zu Gange sind…
Contra:
- Ungenaue und verwaschene Steuerung. Viel Glück beim Zielen auf die Aliens!
- Grafik aus der Steinzeit. Besonders fies sieht das Remake der alten Duke Map „Hollywood“ aus. Hier hat man einfach die alten, verwaschenen Texturen auf die neuen Drahtgitter geklatscht und alles mit Paintball-Einschüssen verunstaltet. WTF? Liebloseres sah ich selten.
- Die Waffen, sowie deren Effekte sind ebenfalls aus der Steinzeit.
- Alles scheint eine billige Konsolen-Konvertierung zu sein. Das lässt sich an der ganzen Steuerung, sowie den vielen, teilweise dämlichen Minispielchen spüren.
- Der Multiplayer spielt sich wie eine Scheibe Gurke auf Remoulade…zäh und langweilig.
Vorläufiges Fazit:
Bin mir nicht sicher, ob ich nach dem 3. Level überhaupt noch weiter spielen möchte. Die Enttäuschung sitzt mir wie ein medizinballgroßer Kloss im Hals. Nur, um im Las Vegas Level ein paar Nutten mit den Brüsten wackeln zu sehen? Ich bin nicht mehr 14…
Nur Titten, Torpedos und Tentakeln reißen es einfach nicht raus. Scheinbar hat Gearbox einen cleveren Geschäftsmann an Bord, der genau das realisiert hat, was die treudoofen Duke-Fans der letzten Rechtebesitzer verpeilt haben: Sie haben einfach ganz dreist mit der Marke „Duke Nukem“ abgesahnt, ohne den Fans ein wirklich gutes Spiel zu geben. Die haben mit der Anzahl der Vorbestellungen ihre Schäfchen bereits im Trockenen. Mit ein paar schlau zusammen gezimmerten Trailern die Leute zum Kauf eines 0815-Shooters zu animieren ist nicht die feine Art, Gearbox!
Es tut mir echt leid, wenn ich hier Träume wie Schäume vergehen lasse und den einen oder anderen Duke-Fan herb enttäusche. Trotzdem muss ich von einem Kauf dringend abraten. Der Kult-Faktor allein ist die knapp 50 Euro-Investition leider nicht wert. Mein Tipp: Das Geld lieber in ein rotes T-Shirt, eine Zigarre und ein Bier investieren.