Loriot: 1923 – 2011
Am vergangenen Montag ist Vicco von Bülow, alias Loriot, im Alter von 87 Jahren gestorben. Ich bin spät dran mit dieser Nachricht, obwohl mich die Nachricht seines Todes schon seit gestern über mehrere Internetseiten hinweg verfolgt hat. Mein Hirn schien nicht fähig zu sein die traurige Nachricht zu verarbeiten. Vielleicht wollte ich es nicht wahrhaben…
Nun habe ich einen ziemlich großen Kloß im Hals, denn mit Loriot ist jemand gestorben, der noch wirklich einen tiefsinnigen und ursprünglichen Sinn für Humor hatte. Nun, da ich mich in der deutschen Fernsehlandschaft größtenteils von Flachpfeifen umgeben sehe, die aus irgendwelchen Comedy-Contests hervor gegangen sind, schmerzt sein Dahinscheiden besonders.
Ich tröste mich damit, dass er sich durch sein komödiantisches Vermächtnis unsterblich gemacht hat. Was den großen Loriot von vielen anderen Komikern unterschied, war sein Blick für die inhärente Komik des Lebens. Es ist ihm unzählige Male gelungen die unfreiwillige Komik in alltäglichen Situationen aufzudecken und für uns in unvergesslichen Sketchen aufzubereiten. Ich werde niemals die Skatspieler vergessen oder den berühmten Streit um den Kosakenzipfel. Auch den legendären Spruch des besoffenen Staubsauger-Vertreters zitiere ich immer noch gerne: “Es saugt und bläst der Heinzelmann wo Mutti sonst nur saugen kann.”
Loriot hat für meine deutsche Seele denselben Stellenwert wie Monty Python für meine englische. Er hat mein Leben von meiner Kindheit an bis heute um viele ausgelassene Lacher bereichert. Dafür möchte ich Loriot zumindest mit diesem kleinen, bescheidenen Artikel von Herzen danken.
So, dann werde ich mal noch ein wenig schluchzen und später noch mein Jodel-Diplom nachholen.