Minecraft Dungeons: Ich liebe das Klötzchen-Diablo jetzt schon
Schon komisch, oder? Wie sich von heute auf morgen das Leben aller Menschen auf dem Planeten verändern kann. Covid-19 zwingt uns alle zu Hause zu bleiben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren und die Intensivstationen der Krankenhäuser nicht zum Platzen zu bringen.
Aber auf eine sehr verquere Art lehrt uns Corona auch eine simple und schöne Wahrheit: Wir sind alle EIN Volk. Eine Menschheit. Denn diese Pandemie betrifft uns alle gleichermaßen. Diesmal kann kaum jemand sagen: „Ja, da am anderen Ende der Welt, das ist soweit weg, das blende ich einfach aus.“
Trotzdem sind wir soziale Wesen und manche von uns trifft das Gebot der sozialen Distanz härter als andere. Ich bin schon sehr lange Home Office-Arbeiter und lichtscheuer Nerd, weswegen ich vergleichsweise gut mit der Situation klarkomme. Trotzdem bin ich sehr dankbar für die vielen Unterhaltungsmöglichkeiten, die sich durch unsere global vernetzte Welt ergeben.
So habe ich nun schon zweimal meine geliebte Pen & Paper-Runde Online gespielt, um nicht zu lange ohne Dungeons & Dragons darben zu müssen. Trotzdem ist mein vorläufiges Fazit: Trotz aller Online-Tools und Programme zur Abbildung aller Aspekte des Rollenspiels geht einfach nichts über das laute Klackern von echten Würfeln auf einem Holztisch; das Lachen und Weinen meiner Spieler, welches nicht aus Lautsprechern tönt; und überhaupt das Beisammensein bei Mountain Dew und Cheetos (Ok, eher Bier und Pizza).
Daher ertappe ich mich dabei, wie ich nach anderen „Gaming Alternativen“ suche, um meine Abende nicht nur mit Netflix-Dauerglotzen zu verbringen. Doch irgendwie habe ich derzeit keine Lust auf neue Triple A-Games, für die ich im Zweifelsfall auch eine neue Grafikkarte anschaffen müsste. Auch wenn Doom Eternal oder Star Wars Jedi: Fallen Order echt reizvoll aussehen.
Nein, stattdessen treibt es mich zu alten Evergreens, die ich eigentlich mal nur aus Vernunftgründen aufgeben hatte. Games, die nicht durch Grafikpracht, sondern ihr Spielprinzip süchtig gemacht haben. Wie z.B. Minecraft!
Überlebensmodus oder Kreativmodus mit Freunden auf eigenem Server?
Heidewitzka! Minecraft ist nun schon über 10 Jahre alt und hat die Welt der Games verändert wie kaum ein anderes. Und das nur mit einem Spielprinzip, das uns schon als Babys verzückt in die Windeln strullen ließ: Bauklötze.
Minecrafts Erfinder „Notch“ ist mittlerweile Milliardär und lebt in einem Haus, das er vermutlich auch zu einem eigenen Staat ausrufen könnte. Wahnsinn, was die Putzkraft kosten muss. Entweder die stammt aus dem Team der Avengers oder es sind hunderte…
Mir bleibt derweil nur mein Traumhaus in Minecraft nachzubauen. Leider habe ich meinen alten Speicherstand nicht mehr, wo ich Castle Grayskull angefangen hatte. Dieser Tage würde es mir allerdings viel mehr Spaß machen mit Freunden auf einem eigenen Server zu spielen. Da gibt es ja genug Gameserver zur Auswahl, siehe den Gameserver-Vergleich auf ServerMieten.com. Kleine Server gibt’s schon für ein paar Euro im Jahr. Muss mich aber mal erkundigen, was man da so braucht. Denn dann könnte jeder in seiner Ecke der Map sein Traumdomizil errichten und am Ende bauen wir Verbindungstunnel oder so. Die obligatorische Minecraft Brauerei in der Mitte der Karte darf aber jeder nutzen.
Ich fand den „normalen“ Survival Modus von Minecraft allerdings immer am besten. Klar kann man im Kreativmodus ungestörter und schneller seine Traumprojekte zu Klötzchen werden lassen und muss sich nicht ständig über Creeper-Explosionen oder den Absturz in tödliche Lava aufregen. Aber ohne eine gewisse Ressourcenknappheit und Nervenkitzel ist mir Minecraft dann doch wieder zu vorhersehbar. Notch hat mit der Urversion vonMinecraft schon die beste Analogie zu unserem Leben geschaffen: Immer, wenn gerade alles ganz gut läuft, trifft irgendwo Scheiße den Ventilator. Hinzu kommt, dass wir ohnehin ständig mit dem Arsch einreißen, was wir mit den Händen aufgebaut haben. Das möchte ich auch in Minecraft abgebildet haben.
Oder wie Agent Smith in Matrix sagte: Wussten Sie, dass das erste Minecraft als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen? Ein rundum glückliches Leben. Es war ein Desaster. Die Menschen haben das Programm nicht angenommen…
Minecraft Dungeons – Grinden und Looten, aber nicht bauen?
Was würde passieren, wenn Minecraft und Diablo ein Kind zusammen hätten?
Genau, wir hätten eine Art Dungeons & Dragons-Dungeon Crawl in niedlicher Minecraft-Optik.
Das hieße dann vermutlich Minecraft Dungeons.
Und genau das wurde bereits 2019 auf der E3 erstmals vorgestellt und soll ab dem 26. Mai 2020 für PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch erhältlich sein! Und es ist ADORABLE!
Ganz nach teuflischem Vorbild dürfen wir uns dann aus Iso-Perspektive durch Horden von Gegnern in zufallsgenierten Dungeons hacken. Im Einzelspieler, 4 Player Online oder Local Coop heißt es dann ganz klassisch Questen, Looten und sich mit Erfahrungspunkten neue Skills kaufen. Nur eben in einer Welt von niedlichen Klötzchen! Also mich haben sie damit. Übt auf mich eine ähnliche Faszination aus wie die Lego-Action-Games, nur noch mehr, weil es eben Minecraft ist.
Das einzige, was mich echt etwas enttäuscht, ist das vollkommene Fehlen von Crafting und dem typischen Abbauen und Bauen von Blöcken. Das ist doch Herz und Seele des eigentlichen Minecraft. Betonung auf CRAFT! Wüsste zwar nicht wie das aus der isometrischen statt der Egoperspektive funktionieren sollte, doch ich finde, das müsste noch irgendwie eingebaut werden.
Eine eigene Heimatbasis aus Klötzchen bauen z.B. Oder zumindest zerstörbare Klötze im Spiel, die Rohstoffe wie Diamanten enthalten könnten, mit denen später besseres Equipment hergestellt werden kann. Ich gebe zumindest die Hoffnung nicht auf, da Minecraft ja immer schon ein Spiel war, zu dem ständig neue Features hinzugefügt wurden.
Schaut euch doch nur mal die witzige Opening Cinematic an. Musste schon so lachen, als der Arch Illager das ORB of Dominance findet, welches natürlich ein großer Würfel ist, wie alles in Minecraft.
Und das Gameplay sieht ebenfalls fein aus. Wie Diablo eben, nur in Klotz.