Besinnliches von James Gunn: The Belko Experiment
Habt ihr auch die Schnauze davon voll jedes Jahr an Heiligabend Stirb langsam zu gucken, um der erstickenden Besinnlichkeit des Festes Herr zu werden? Dann habe ich eine gute Nachricht für euch: Dank eines nun verfilmten Scripts von James Gunn, dürft ihr zumindest ab nächstem Jahr einen neuen Film als weihnachtliches Kontrastprogramm genießen. Am 17. März 2017 kommt The Belko Experiment ins Kino.
Worum geht’s da und warum sollt ihr euren Lieblingsgewaltstreifen dagegen austauschen?
Naja, weil der Inhalt des Films herrlich diabolisch ist und die Sesselpupser von uns auf einer „subtilen“ Metaebene anspricht.
Denn wir Bleistiftspitzer kennen alle den teilweise mörderlangweiligen Büroalltag, der uns den Sinn der menschlichen Existenz hinterfragen lässt. Für alle Glücklichen, die stattdessen einen inspirierenden Job haben, hier die Liste von Dingen, mit denen wir 5 Tage die Woche so beschäftigt sind:
- In der Kaffeeküche stehen und der Maschine dabei zusehen, wie sie den 34. Kaffee für uns kocht.
- 20 Browsertabs offen haben, damit der Chef beim Reinkommen den einen wichtigen nicht sieht, mit dem wir im Internet nach Katzen, Titten oder Filmtrailern suchen.
- Sitzen und hirnlos starren. Nur das Stammhirn hält uns über die Atmung noch am Leben.
- So HARDCORE und jenseits von Worten gelangweilt sein, dass wir tatsächlich arbeiten, damit die Zeit rum geht.
- Aus dem Fenster starren und davon träumen wie wir diese eine geile Kollegin auf dem Kopiergerät „durchkopieren“.
- Aus dem Fenster starren und davon träumen, wie wir uns nach Feierabend in unserer Stammkneipe tot saufen, damit dieser Schwachsinn endlich ein Ende hat.
- Aus dem Fenster starren und davon träumen, wie wir nach Sibirien durchbrennen und in einer Holzhütte Liegestützen machen, um beim nächsten Kampf gegen den frechen Waschbären besser abzuschneiden.
- Aus dem Fenster starren und davon träumen “Amok” zu laufen. Endlich dem Chef auf den Schreibtisch kacken, dem karrieregeilen Kollegen das Whiteboard auf den Kopf hauen und allen anderen Zombies zumindest die Krawatte anzünden, damit sie eine Chance haben, aus diesem Alptraum aufzuwachen.
Und, Bingo! Ich denke, genau dieser letzte Punkt könnte James Gunn zur Story von The Belko Experiment inspiriert haben. Nur, dass die Kollegen und Kolleginnen des dargestellten Unternehmens nicht freiwillig Amok laufen, sondern durch das Experiment von Wahnsinnigen dazu gezwungen werden.
Wenn ich mir den Trailer so anschaue, werde ich durch die Sprengkapseln in den Köpfen und die verriegelten Türen und Fenster an Fortress (der von 1993 mit Silberblick Christopher Lambert) erinnert. Hinzu kommt noch eine kräftige Prise Saw und ein wahnsinnig grinsender Dr. Cox von Scrubs, der nur wenige Trailer-Sekunden später schon ein kleines, feines Hackebeilchen in der Hand hat.
Junge… So nett einige Kollegen in meiner Bürolaufbahn auch waren, aber nach diesem Trailer bin ich sehr froh schon seit langer Zeit Heimarbeiter zu sein.