Brettspiel Test: Mice and Mystics – Danke spiele-offensive.de!
9 von 10 Käse-Helden
Spielzeit: ca. 60-90 Minuten
Spieler: Optimal 4 (oder z.B. 2, die 2 Mäuse spielen)
Es ist einer der vielen Vorteile, wenn man einen Nerd Blog schreibt, dass man viele Dinge nicht mehr selber kaufen muss. Die spiele-offensive.de war diesmal so nett mir ein Rezensions-Exemplar des kooperativen „Storytelling“ Abenteuers Mice and Mystics zuzuschicken.
Das Spiel hatte mein Interesse geweckt, weil es eine Mischung aus klassischen Dungeon Crawl-Tabletops der Marke HeroQuest und dem Nischenrollenspiel Ratten! ist. Zwar schlüpfen die Spieler nicht in die Rollen von Ratten, sondern von Mäusen – was natürlich einen kleinen Abzug auf der Coolness-Skala der Nagetiere gibt – doch es werden ebenfalls nach bester Rollenspielmanier Geschichten erzählt, Abenteuer erlebt und Gegner auf einem „Battlegrid“ bezwungen.
Story und Spielablauf:
Eigentlich handelt es sich bei den Akteuren des Spiels um klassische Abenteurer einer Fantasy-Welt. Der Schurke Filch, Ritter Collin, Barbar Nez, Priesterin Tilda, Bogenschützin Lily und der Zauberer Maginos werden allerdings zu Beginn der Geschichte in Mäuse verwandelt, so erzählt es zumindest ein Mäuse-Vater seinem Sohn als Bettgeschichte. Und so kommt es, dass Mäuse in Mice and Mystics Magie beherrschen oder mit Schwertern und Bögen kämpfen.
Nun können die Spieler die Abenteuer der Mäuse-Helden in verschiedenen Kapiteln nachspielen. Dabei gibt es stets neben Einleitungs- und Schlusstext sogenannte „Story-Momente“, die ein beliebiger Spieler in bestimmten Räumen vorlesen kann, um die Atmosphäre noch greifbarer zu machen. Und genau diese hat uns beim Spielen dieses Nager-Abenteuers sehr schnell in ihren Bann gezogen: Auf verschiedenen doppelseitig bedruckten Raumplatten können sich die Spieler abhängig von der Geschwindigkeit ihres Charakters fortbewegen. Dabei gibt es immer eine Unterseite mit Themen wie Kanalisation, Höhlen etc. und eine Oberseite, zu der gewechselt werden kann, wie Küchen und andere Räume. Beim Durchsuchen der Orte finden die Helden neben Käsestücken und Gegnern häufig improvisierte Waffen wie Wallnuss-Brustpanzer oder Knopf-Schilder, alles sehr niedlich erdacht und auf den Karten schön illustriert.
In jedem Kapitel gilt es stets einen Auftrag zu erfüllen, der einem gewissen Zeitlimit unterliegt. Immer wenn gegen Ratten, Spinnen oder Tausendfüßler gekämpft wird, und die Gegner Käsesymbole würfeln, werden diese einem Käserad hinzu gefügt. Ist dieses rund und voll, kommen nicht nur neue Gegner auf das Spielbrett, sondern die Sanduhr wandert wieder ein Feld näher in Richtung „End of Story“, was so viel bedeutet wie „Ende Gelände“ – Spiel verloren. Würfeln hingegen die Spieler Käsesymbole, so können sie damit Spezialfertigkeiten einsetzen, die sie sich spezifisch für ihre Charakterklasse ausgewählt haben. Magier schießen Blitze oder beschwören einen Käse-Golem, während Krieger und Diebe Spezialschläge oder Erste Hilfe lernen können. 6 Käsestücke können jederzeit eingetauscht werden, um eine Stufe aufzusteigen und eine neue Fähigkeit zu erlernen. Stirbt eine Maus, so gilt sie zunächst nur als gefangen und kann noch von den anderen Spielern gerettet werden. Werden jedoch alle Mäuse gleichzeitig gefangen, ist das Spiel verloren. Dies kann nicht nur durch zu viel eingesteckten Schaden passieren, sondern beispielsweise auch dadurch, das ein Nager im Wasser davon gespült oder von einem Greifvogel gefressen wurde.
Fazit:
Mice and Mystics ist ein durch das Thema unerwartet witziges, durch den Storybook-Aspekt sehr atmosphärisches und durch die Kämpfe auch reichlich spannendes Brettspiel. Wir können es kaum erwarten das nächste Kapitel der epischen Maus-Saga zu spielen. Besonders, weil die Mäuse sogenannte Gruppen-Achievements, sowie erlernte Fähigkeiten und gefundene Gegenstände behalten und im nächsten Kapitel wieder verwenden dürfen. Möge der Käse mit uns sein!
Hier könnt ihr Mice and Mystics kaufen oder ausleihen und probespielen: