Die 5 besten Bräuche an Halloween
All Hallows’ Eve, der Abend vor Allerheiligen, an dem sich Tore in verschiedene Welten des unaussprechlichen Grauens öffnen, rückt näher. Höchste Zeit also, euch mit einem Halloween-Artikel zu beglücken, der nach Kürbissuppe, frischer Friedhofserde und anderen Sinnesfreuden dieser Jahreszeit duftet.
Ich persönlich liebe ja Halloween und beklage regelmäßig, dass dieser Trend viel zu spät aus den USA zu uns geschwappt ist. Karneval und erbrochene Erbsensuppe sind einfach nicht dasselbe. Außerdem passt die unwirtliche Jahreszeit mit Nebel und Regen, kurz bevor uns Väterchen Frost einen Besuch abstattet, hervorragend zur ganzen Grusel-Thematik.
Deshalb lasse ich meine Finger jetzt gar nicht weiter kopflos über die Tastatur galoppieren, wie ein gewisser kopfloser Reiter, sondern serviere euch ohne weitere Umwege meine Sicht auf das wunderbare Kürbisfest. Dabei konnte ich insbesondere 5 Bräuche ausmachen, die für mich Halloween bedeuten. Zündet eure Kürbisse an, wir bringen Licht ins Dunkel. Los geht’s.
Kürbisse! Schnitzen, essen und gruseln
Ich habe immer noch den Geschmack des köstlichen Pumpkin Pies auf der Zunge, dessen halb gepuderzuckertes Antlitz ihr oben sehen könnt. Aber auch die traditionelle Kürbissuppe mit Möhren und Ingwer gehört für mich zu Halloween, wie die Machete zu Jason. Doch die beste Verwendungsweise für jeden Kürbis ist natürlich seine Außenhülle zu einem Jack O’Lantern zu schnitzen. Die passende Legende dazu hatte ich auch ja schon mal erzählt. Ich liebe nichts mehr, als im späten Oktober abends auf der Straße von flackernden Fratzen begrüßt werden. Eine stimmungsvollere Beleuchtung könnte ich mir an einem schummrigen Herbstabend nicht vorstellen. Außerdem macht es unglaublich Laune einen eigenen Kürbis zu schnitzen. Ich mache das jedes Jahr, wenn ich dazu komme. Ist leichter als man denkt.
Kostüme! Partys und Trick or Treat
Auch wenn dieser Tage für meinen Geschmack etwas zu viele Irre im Clownskostüm durch die Städte rennen, ist gegen ein Monsterkostüm an Halloween nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Wenn auf Halloween Partys im ganzen Land Hexen mit Punsch anstoßen und Werwölfe ausnahmsweise mit Vampiren tanzen, dann ist das doch schaurig schön, oder? Und für entsprechend gekleidete Kinder springen beim Trick or Treat sogar noch ein paar Süßigkeiten dabei heraus. Scheiss auf Sankt-Martins-Lieder, wenn die Kids auch zeitoptimiert und ergebnisorientiert „Süßes oder Saures“ rufen können.
Horrorfilme! Meine Top 10
Halloween steht zwar ganz unter dem Zeichen der Monster und Gespenster, aber am Ende des Tages ist das alles natürlich nicht ganz ernst gemeint (verzeiht, dunkler Herrscher, ich muss das schreiben). Deshalb mag ich an Halloween besonders Horrorfilme, die dem Genre der Horrorkomödien zuzuordnen sind, sich selbst nicht so ernst nehmen oder zumindest unfreiwillig komisch sind. Hier meine Top 10 Gruselfilme für Halloween, die beinahe familientauglich sind. Sofern vorhanden, findet ihr meine Reviews verlinkt.
- Sleepy Hollow (1999)
- Hansel & Gretel: Witch Hunters (2013)
- The Cabin in the Woods (2012)
- Warlock (1989)
- Army of Darkness (1992)
- From Dusk Till Dawn (1996)
- Jason X (2001)
- Black Sheep (2007)
- Housebound (2014)
- Braindead (1992)
Atmosphäre! Wenn Natur und Mensch das Gruseln lehren
Tanzende Sonnenflecken auf sattem Grün im Frühling und Sommer oder das Quietschen von Schnee untern den Schuhen im Winter sind tolle Erlebnisse, die wir in der Natur genießen können. (An die Generation Internet-Kiddies: „Natur“ nennt sich die geile Grafik, die ihr im Fensterrahmen sehen könnt.) Doch was hat der regnerische Herbst mit seinen kürzer werdenden Tagen zu bieten? Nun, jede Menge, wenn wir einen Blick dafür haben. Vielleicht rührt meine Herbst-Faszination daher, dass ich ein düsteres Novemberkind bin. Das ist der Monat, in dem ich einst das Zwielicht der Welt erblickte und in dem ich seelisch aufblühe. So wie Superman seine Energie aus der Sonne bezieht, so labe ich mich an Nebel, Regen und Dunkelheit… BWAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAARRRRR! *hust* Also, ich wollte damit nur sagen, dass der Herbst mit seiner Farbpalette von Grün, Gelb, Orange, Rot, Ocker, Braun, Karmesin und unendlich vielen Schattierungen davon, gerade im Wald, an dessen Rand ich seit Kurzem wohne, einen ganz eigenen Zauber hat. Wenn die sterbende Natur kurz vor ihrem Winterschlaf noch ein letztes Feuerwerk der Farben entzündet, bietet sich dem wertschätzenden Auge ein Schauspiel ohne Gleichen. Dazu mystischer Nebel in den Morgenstunden, prasselnder Regen am Fenster, während ich im Warmen sitze, und der heulende Wind, der die bunten Blätter in kleinen Windhosen umher tanzen lässt. Was würde besser zu Halloween-Kürbissen, Kerzenlicht und dem restlichen Spuk der Jahreszeit passen?
Simpsons Treehouse of Horror!
Ebenfalls eine liebgewonnene Angewohnheit zu Halloween ist das Simpsons Treehouse of Horror, also das Halloween Special der Simpsons, zu gucken. Wer diese Folgen, die immer aus drei kurzen Scifi-, Horror- oder Mystery-Geschichten bestehen, noch nie gesehen hat, möge jetzt bitte in den Garten gehen und sich freiwillig dort verbuddeln, gleich neben den anderen Pappnasen, die hinter dem Mond wohnen und keinen Spaß im Leben haben. Aber ernsthaft: Die Halloween-Folgen sind blutiger, lustiger und einfach so viel krasser als normale Simpsons-Folgen. Die muss man gesehen haben, no excuses. Ich überlege mir dieses Jahr mal wieder einen Treehouse-Marathon einzulegen und nochmal alle Folgen durch zu geiern.
Ich entlasse euch aus dieser Liste mit der Simpsons-Variante von Edgar Allan Poes: The Raven und wünsche euch ein HAPPY HALLOWEEN!