Rick and Morty vs. Dungeons & Dragons ist eine Liebeserklärung

Wisst ihr noch, als ich zufällig herausfand, dass Rick and Morty die beste Zeichentrickserie im Multiversum ist? Da sprach ich doch am Ende von einem Crossover, so geil und unheilig, dass der bloße Gedanke daran mich vor Freude meinen 100 Goldmünzen-Feenwein ausspucken lässt: Rick and Morty vs. Dungeons & Dragons.

Ich kann nur sagen, verehrte Comic-Elite, das Warten hat sich gelohnt. Wer Fan von Rick & Mortys  irrwitzigen Abenteuern durch Raum und Zeit ist, wird diese Episode bald zu seinen liebsten zählen.

Oldschool Dungeons & Dragons-Fans werden dank der Mithilfe von Der Name des Windes-Patrick Rothfuss sogar Tränen der Rührung, Nostalgie und puren Freude weinen – Ein absolutes MUST HAVE für Pen & Paper-Nerds, die mit D&D aufgewachsen sind.

Tja, und für Fans von beidem bedeutet dieser Comic einen heftigen Erguss. Ich will nicht lügen: Es war gestern Abend intensiv zwischen mir und dem Comic. Ein Tsunami der Lust.

Und falls ich mich nicht vollkommen klar ausgedrückt habe, hier noch mal eine Verbildlichung für eure von Memes aufgeweichten Gehirne.

Rick and Morty vs. Dungeons & Dragons

Zunächst mal fand ich es überraschend, wie gut Rick And Morty als Comic funktioniert. Ich musste genauso laut lachen wie bei der TV Serie und konnte dank mysteriöser Qualia sogar Ricks unflätiges Rülpsen und Mortys weinerliches Wimmern hören.

Auch die Story hat, unabhängig von der Pen & Paper-Thematik, wieder vollkommen überzeugen können. Anrührende Familienbande und der Wahnsinn des täglichen Lebens, gewürzt mit den üblichen Mindfucks und gnadenlosem Nihilismus.

Doch wo der Comic wirklich leuchtet, wie das heilige Schwert eines Paladins, ist das Dungeons & Dragons-Thema. Hier spürt man deutlich den Einfluss von Superfan Patrick Rothfuss, der nach eigenen Aussagen schon seit der fünften Klasse D&D spielt.

Hier findet man SO viel, was D&D großartig macht. Mein Herz stand nach nur wenigen Insider-Gags und Anspielungen lichterloh in Feenfeuer. Vom Krieg der D&D-Editionen, über Minmaxer und Dump Stats, bis zu der einen Charakterklasse, die schon seit Anbeginn der D&D-Zeit tot gehänselt wird. Ich möchte nichts spoilern, aber es ist ein Fest für D&D-Fans und insbesondere für die älteren unter uns, die bis zur zweiten oder sogar ersten Edition zurück blicken.

Doch Rick and Morty vs. Dungeons & Dragons ist besonders eins: Eine Liebeserklärung an Pen & Paper.

Natürlich wird auch die erfolgreiche 5th Edition angepriesen und dient sogar später als Grundlage für Rick & Mortys Abenteuer. Ich habe sogar etwas dabei gelernt und weiß die 5th Edition wieder etwas mehr zu schätzen – Amazing!

Doch es ist besonders anrührend wie der typische Einstieg ins Hobby skizziert wird. Wie die alten das Hobby an die Jüngeren weitergeben. Und wie das gesellige Zusammensitzen mit Freunden über Würfeln, Pizza und Karten fremder Länder die Reise in jedes „real“ existierende Land schlagen kann. Wer schon so lange D&D-Nerd ist, wie ich, dem geht einfach das Herz auf, wenn ein popkulturelles Phänomen wie Rollenspiel so ein Herzblut-Produkt hervor bringt. Selbst, wenn es „nur“ ein Comic ist.

DANKE an Jim Zub, Patrick Rothfuss und Künstler Troy Little für dieses kleine Meisterwerk.

Übrigens runden den Comic ganzseitige Gemälde von verschiedenen Künstlern, die D&D mit R&M vermischen, ab. Genauso wie, selbstredend, die 5th-Edition Charakterblätter aller vorkommenden Helden, inklusive des gefuschten Charakters von Rick.

Ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Comic im Comicladen meines Vertrauens kaufen konnte, auch, wenn er auf Amazon natürlich etwas günstiger ist.

Wer weiß, wie lange es solche Nerd-Treffpunkte aus meiner Kindheit und Jugend noch geben wird…

Über Thilo (1200 Artikel)
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