Solar Opposites ist meine Rick & Morty-Ersatzdroge
Solar Opposites ist Batshit Crazy und ich liebe es.
Wovon ich rede?
Oh, my sweet summer child!
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde Solar Opposites für Hulu angekündigt. Durch den Zuruf meines Nerd Wiki-Generals (seine interne Kennung) habe ich die Sendung nun auf Disney+ wiederentdeckt und die erste Staffel sofort durchgenerdet.
Die Animated Sitcom für Erwachsene stammt von Mike McMahan und dem Rick & Morty co-creator Justin Roiland – was Solar Opposites durchaus anzumerken ist. Ach, was sage ich, was aus jeder Pore der Serie trieft. Aber der Reihe nach.
In Solar Opposites geht es um eine Familie von außerirdischen Pflanzen-Aliens, deren Heimatplanet zerstört wurde und die deshalb auf der Erde gestrandet ist. Die humanoiden Aliens sind sich allerdings nicht sicher, ob sie die Menschheit grandios oder grauenvoll finden sollen.
Und genau das scheint Dreh- und Angelpunkt der Serie zu sein.
Solar Opposites nimmt sehr gezielt die Absurdität menschlichen Lebens unter die Lupe, wobei Wunderbares und Abgründe gleichermaßen beleuchtet werden. Alles kontrastiert und reibt sich hervorragend an der freakigen Alien-Familie, die mit menschlichen Konzepten, wie Geschlecht z.B., nichts am Hut haben.
Dabei sind mir die lustigen Eierköpfe sehr schnell ans Herz gewachsen. Als da wären:
Korvo, der superintelligente Wissenschaftler, der die Erde möglichst schnell wieder verlassen möchte.
Sein immer gut gelaunter und etwas naiver Partner Terry, der von der Welt der Menschen fasziniert ist, und mit Korvo eine nicht zu leugnende Rick & Morty-Beziehung ausstrahlt.
Yumyulack, Korvos “Sprössling”, der am liebsten Menschen schrumpft und in sein Terrarium “The Wall” einsperrt.
Jesse, Terrys “Sprössling”, die sich dafür entschieden hat als Frau zu erscheinen und sich darum bemüht in der menschlichen Gesellschaft einen Platz zu finden.
Und natürlich “The Pupa“, das Alienkind, das sich eines Tages in seine wahre Form verpuppen und die ganze Erde in eine neue Heimatwelt für die Shlorp terraformen wird. (Beim Blick in den Spiegel dachte ich immer, ich wäre ein Shlorp?)
Also… Solar Opposites erreicht zwar nicht im Geringsten die philosophische Tiefe, oder sollte ich lieber (mit einem Rülpsen) sagen, nihilistischen Abgründe, wie Rick & Morty, aber der Humor und die wunderbar kranken Abenteuer der Familie haben mich trotzdem unter einer Lawine von Charme begraben.
Gleiches gilt für die Parallelhandlung von “The Wall”, in der wir das Schicksal der von Yumyulack geschrumpften Menschen verfolgen dürfen. Allein diese witzige “Endzeit-Persiflage” wäre schon eine eigene Trickserie wert gewesen.
Und zu guter Letzt teiltSolar Opposites, wie jede intelligente animierte Serie, gnadenlos Seitenhiebe auf uns und unsere Gesellschaft aus.
Besonders Folge 6 von Staffel 1 ist hochaktuelles Gold. Was hier zu den Themen Gender Studies, Identity Politics und Man Caves schonungslos entlarvt wird, hat mich hochgradig amüsiert.
Nun warte ich noch auf die 8. und letzte Folge, die am 2. April erscheint. Und natürlich auf die gesamte 2. Staffel!
Angeblich hat Hulu sogar schon eine 3. Staffel mit 12 Episoden in Auftrag gegeben.
Mein Fazit: Solar Opposites ist für mich die perfekte Ersatzdroge, während ich auf die nächste Rick & Morty-Staffel warte.
Wer mit Rick & Morty etwas anfangen kann, ist auch bei der verrückten Pflanzenfamilie bestens aufgehoben.