Zoom Call der Erleuchtung: Lord of the Rings ist mein Star Wars

Habt ihr manchmal auch das Gefühl, dass sich die Welt nur um euch dreht?

Ich meine insofern, als dass Dinge in eurem Leben passieren, die genau auf euch passen und nicht hätten anders kommen können? Gute Dinge, die ihr euch immer gewünscht habt oder andere, von denen ihr noch nicht mal wusstest, dass ihr sie gerne erleben würdet? Aber auch schlechte Dinge, Verluste, Krankheiten und andere Roadblocks, die euch aber trotzdem zu dem gemacht haben, was ihr jetzt seid, weil ihr durch sie wachsen konntet?

So kommt es mir Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie auch vor.

Als wäre sie explizit für mich gedreht worden, den Pen & Paper-spielenden, Fantasy-Bücher verschlingenden, realitätsflüchtenden Nerd.

Seit ich Tolkiens Werke gelesen habe, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass der Herr der Ringe verfilmt wird. Da ich schon immer mehr der Fantasy-Freak als Science-Fiction-Nerd war, wäre das der Stein der Weisen für mich, wäre das… mein Star Wars.

Doch es hieß immer, dass der HdR durch seine epische Romanvorlage und (damals noch) die mangelnde Güte von Spezialeffekten unverfilmbar sei.

Und dann kam Peter und hats einfach gemacht.

Alle drei Teile auf einmal. Ein Mammutprojekt, von dem ihm im Prinzip die ganze Welt abgeraten hat. Und er hat es einfach trotzdem gemacht. Weil sein Herz es wollte. Weil es aus ihm raus musste. Und natürlich, weil es ein kleiner Nerd namens Thilo ins Universum hinausgebettelt hatte.

Leuchtfeuer von Amon Dîn

Mein Wunsch war wie das Entzünden der Leuchtfeuer von Amon Dîn. Zu hell, um vom Universum ignoriert zu werden. Und Rohan sollte antworten. Ich meine, Peter Jackson.

Er ließ die Heerschau beginnen. Und wie er sie beginnen ließ.

Erst habe ich mehrmals bei jedem Film im Kino geheult. Dann habe ich hunderttausendmal auf DVD bei den Extended Editions geheult. Dann noch mal so oft das umfangreiche Bonus Material aller Filme durchgeheult. Dann später, auf Blu Ray, im Zuge der Hobbit-Filme, nochmal zumindest unkontrolliert geschluchzt.

Und nach all dieser Zeit, kann es mich immer noch so emotional werden lassen, wenn sich die Crew nur zu einem Zoom Call zusammenfindet und alte Anekdoten und Sätze aus den Filmen wiederholt.

Ich realisiere deshalb gerade etwas, was zwar offensichtlich ist, aber mich noch nie so mit der Breitseite getroffen hat:

Lord of the Rings ist mein Star Wars!

Was für ein unglaubliches Privileg und Glück, in dieser Zeit als Fantasy-Fan geboren zu sein.

Unsere Eltern hatten Star Wars als DAS große Ereignis ihrer persönlichen Kinogeschichte. Ich war 1977 erst 1 Jahr alt und damit noch geringfügig zu jung, um durch ein Lichtschwert kauterisierte Wunden zu schätzen. Für mich gab es die Abenteuer der Jedi erst auf Videokassette. Immer und immer wieder, sehr zum Leidwesen meines Vaters, der sie mir immer ausleihen musste.

3 random Beobachtungen aus dieser Videokonferenz:

  • Elija Wood wird für immer und ewig Frodo sein. Nicht nur in diesem Universum, sondern in jedem. Seine Augen überwinden die Grenzen der Wirklichkeit.
  • “Nîn o Chithaeglir, lasto beth daer, Rimmo nîn Bruinen, dan in Ulair!” Liv Tylers gerauntes Elfisch ist immer noch so erotisierend wie am ersten Tag.

Hach, was soll ich sagen? Es war so schön die Schauspieler noch mal versammelt zu sehen. Und das auch noch für den mehr als guten Zweck „No Kid Hungry“, für den über eine Million gesammelt wurde.

Ich fordere jeden HdR-Fan heraus sich die Online-Lord of the Rings-Reunion anzuschauen und nicht mindestens eine Träne zu verdrücken.

One Zoom to Rule Them All | Reunited Apart LORD OF THE RINGS Edition
Über Thilo (1200 Artikel)
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