Jurassic World Rebirth: Altbewährtes aus dem Klonlabor

© Universal Pictures

8 von 10 Mutanten-Sauriern

Wie es die Tradition verlangt, habe ich mir gestern den neusten Jurassic Park, Jurassic World Rebirth, nicht in irgendeinem Kino, sondern im Bonner Woki angesehen.

Jedes Mal wieder eine unnachahmliche Freude!

Das fängt schon mit dem Weg zum Kino an. Wenn ich mit dem E-Roller durch die Fußgängerzone bis direkt vors Kino fahre und die schreienden Passanten wie aufgescheuchte Hühner aus dem Weg hüpfen. Herrlich.

Doch der wahre Genuss wartet dann im Woki selbst. Ich liebe einfach die familiäre Atmosphäre, wenn sich standardmäßig jemand vor dem Film vorne hinstellt, um erstmal alle Zuschauer zu begrüßen und ihnen einen unterhaltsamen Abend zu wünschen. Und das gerade gemachte, noch warme Popcorn ist auch das Beste seine Art weit und breit.

Junge, war mir zwischenzeitlich wieder flau, nachdem ich den Eimer in Rekordzeit inhaliert hatte!

Aber dieses Essverhalten war nicht nur meiner schamlosen Gier und schlechten Erziehung geschuldet. Nicht nur! Es war tatsächlich auch der Film.

Denn Jurassic World Rebirth hat mich von Anfang an auf der Kante meines Sitzes mitfiebern und nervös das Popcorn in mich reinstopfen lassen.

Und das, obwohl dieser “Back to the Roots-Best of-Jurassic Park”-Film eigentlich kaum etwas Neues zu bieten hatte.

Teilweise war es fast schmerzhaft wie listenartig hier die besten Momente der Jurassic Park-Filme nochmal aus dem Museum gezerrt wurden:

  • Alle schaffen es durch die Tür, bis auf einen, der vor der Glasscheibe um sein Leben winselt – check
  • Riesiges Dino-Auge glotzt dich aus 2 Metern Entfernung an – check
  • Dino schleicht sich an, wird aber im letzten Moment von einem größeren gefressen – check
  • Mit einem Licht winken, um Dino wegzulocken – check
  • Raptoren in “Küche” – check
  • Niedlicher Kuschelsaurier – check
  • Der Böse kettet sich an den Koffer – check
  • Nur der Arm am Koffer ist von ihm übrig – check
  • Gigantischer Endgegner-Saurier – check
  • Etc.pp.

Doch obwohl der Film alle bekannten Klischees bedient und jedes Dino-Film-Trope abhakt, gibt es genug neu zusammen gewürfelte (gezüchtete…) und einfach spannend gefilmte Action, um nie Langeweile aufkommen zu lassen.

Mir hat gefallen, wie der Film genau weiß was er ist, und wie er das schamlos auslebt.

Jurassic World Rebirth besinnt sich auf seine Survival Thriller-Wurzeln

Und gibt mir so das, was ich will: Monster, Adrenalin und den gelegentlichen Menschen-Snack.

Das ist einfach perfekte Popcorn-Unterhaltung, die, besonders wegen ihrer meist überdimensionalen Stars, auf der großen Leinwand konsumiert werden sollte. Kann nur über die Leute lachen, die sich einen Godzilla- oder Jurassic Park-Film nach dem Kino-Release zu Hause reinziehen und dann meckern, dass er ja “gar nicht so beeindruckend” gewesen wäre… Selbst schuld!

Vielleicht spricht mich der Film auch so an, weil er wie die Quest in einem Pen & Paper-Abenteuer oder in einem Computerspiel aufgebaut ist: Drei Endgegner müssen bezwungen werden, Zu Lande (Titanosaurus), zu Wasser (Mosasaurus) und in der Luft (Quetzalcoatlus), um an wertvolle Blutproben zu gelangen. Bei dem entstehenden reinrassigen, beinahe Indiana-Jones-artigen Abenteuer machen die Akteure auch einfach alle einen sehr guten Job. Allen voran Mahershala Ali als traumatisierter Bootsführer und Scarlett Johansson als abgebrannte Söldnerin.

Ok, genug gesabbelt, kommen wir mal zu einem Fazit.

Jurassic World Rebirth macht mich mit seinem puristischen Ansatz den albernen Vorgänger Jurassic World Dominion vergessen. Auch wenn er Story-technisch auf diesen aufbaut, ist für mich die “Wiedergeburt” der Serie, im Sinne einer Rückbesinnung auf die Steven Spielberg-Wurzeln, trotzdem gelungen.

Dieser Film macht, was er auf der Packung verspricht. Nur tut euch selbst den Gefallen und überprüft das im Kino. Nicht auf dem Fernseher.

Über Thilo (1226 Artikel)
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