10 Zaubertränke und Substanzen, die ich sofort schlucken würde

hexen von hocus pocus

Neulich, nach dem Fitnessstudio beim Trinken eines Eiweiß-Shakes kam mir der Gedanke, dass der bräunliche „Zaubertrank“ in meiner Hand meinem Körper nun hoffentlich dabei helfen würde Muskeln sprießen zu lassen. Doch nachdem ich das bescheiden schmeckende Gebräu hinunter gewürgt hatte, vollführte ich leider keinen von Blitzen umzüngelten Luftsprung wie Asterix. Und sprichwörtlich Bäume ausreißen konnte ich danach auch nicht. Kein Wunder, denn sowas braucht Zeit, alles andere wäre per Definition Hexerei, die es leider oder auch glücklicher Weise nicht gibt.

Zwar wird uns in der Werbung schon sehr lange suggeriert, dass sich mit sogenannten Energy Drinks und anderen Mittelchen ganz spontan sportliche Höchstleistungen vollbringen lassen. Die vor Testosteron und männlicher Awesomeness nur so überschäumende Persiflage Powerthirst veranschaulicht ganz nett, was uns die Firmen am liebsten weismachen würden, um ihre Produkte millionenfach zu verkaufen. Doch Fakt ist nun mal, dass es so einen echten Zaubertrank mit nachweisbaren Effekten und ohne Nebenwirkungen nicht gibt, egal wie sehr wir uns danach verzehren.

Aber darüber fantasieren Menschen ja auch nicht erst seit gestern. Die Suche nach dem Stein der Weisen (GOLD! Ich bin reich!) und dem Elixier des Lebens (Geil! Und jetzt bin ich auch noch unsterblich!) ist so alt, wie die Alchemie selbst. Besonders der Gedanke eine Art Superelixier zu trinken und davon, wenn auch nicht unsterblich, aber wenigstens übermenschlich zu werden, ist gerade für die Luftpumpen unter uns besonders verlockend.

Doch bis die Wissenschaft uns eine schmackhafte Nanoroboter-Paste aus der Tube schenkt, nach deren Einnahme wir schweben und dabei Blitze aus unseren Nippeln schießen können, bleibt das Ausleben solcher Fähigkeiten der Unterhaltungsbrache vorbehalten. Im Pen & Paper-Rollenspiel oder in Computerspielen sind magische Tränke ja schon lange Standard-Items, die als Trägermedium von Zaubersprüchen heilen, unsichtbar machen und unzählige andere Fähigkeiten verleihen können.

Aber ausgehend von der anfänglichen Überlegung ob und wie überzeugend mir ein Protein-Shake beim Muskelaufbau hilft, ist es viel spannender mal Revue passieren zu lassen, welche fantastischen Tränke und Substanzen, die ich aus Film und Literatur kenne, ich konsumieren würde, wenn es sie wirklich gäbe. Weg fallen dabei allerdings alle Gebräue, die mir Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen zu gefährlich wären.

das ding aus dem sumpfDas Pflanzenelixier von Swamp Thing, welches mich theoretisch in einen starken Supermann verwandeln könnte, ist so ein Beispiel. Viele kennen vielleicht Wes Cravens Verfilmung von 1982, Swamp Thing (Das Ding aus dem Sumpf), in welcher das Gebräu des genialen Biologen Alec Holland bei Einnahme körperliche Veränderungen zum Guten oder Schlechten bewirkt, abhängig von der Seele (dem Charakter, dem Geist…?) des Trinkenden.
Wäre ich mir so sicher innerlich ein strahlender Paladin zu sein, dass ich das Elixier gefahrlos trinken könnte? Ich glaube nicht. Die winzige Chance, mich auch körperlich in den kleinen, Sessel-furzenden Gamer-Gnom zu verwandeln, der ich vermutlich im Grunde meines Herzens bin, wäre mir zu heikel.

Deshalb hier nur die 10 „Zaubertränke“, die ich auch wirklich bedenkenlos exen würde:

Miraculix’ „Zaubertrank“

Miraculix Zaubertrank

Das leckere Süppchen von Miraculix zu probieren, dürfte ziemlich ungefährlich sein. Außer, dass die Superkraft irgendwann nachlässt, konnte ich bei den Asterix Comics nie Nachteile entdecken. Der Einsatzbereich heutzutage ist natürlich durch das Fehlen von Zeichentrick-Römern in unseren Breiten eher eingeschränkt. Übrigens lustig: Miraculix heißt auf Englisch Getafix. Ob die Gallier in englischen Comics und Trickfilmen den Zaubertrank dementsprechend auch per Injektion bekommen? Da wäre mir die Gemüsesuppe von Miraculix natürlich lieber.

Wasser aus dem Brunnen der Weisheit

fountain

Nichtwissen kann ein Segen sein, doch wer den absoluten kosmischen Durchblick nicht scheut, würde ein Tässchen aus dem Brunnen der Weisheit sicher nicht ablehnen. Der Sage nach durfte Odin aus dem Brunnen am Fuße des Weltenbaums Yggdrasil trinken, nachdem er dem Wächter, dem Jöten Mime, dafür eins seiner Augen verpfändet hatte. So opferte Odin ein körperliches Auge für ein geistiges, mit dem er Dinge sehen konnte, die anderen verborgen waren. Ganz ok der Tausch, denke ich. Allerdings könnte es sein, dass ich an der Stelle abgelehnt hätte. Habe momentan nicht so viele Körperteile anzubieten, auf die ich ohne weiteres verzichten könnte. Es sei denn Mime hätte irgendwie Verwendung für einen Bierbauch…

Extremis

extremis

Der techno-organische Virus „Extremis“, den Film-Freunde spätestens aus Iron Man 3 kennen, hackt sich in den Teil des Gehirns, der den Bauplan des Menschen abgespeichert hat und überschreibt ihm mit etwas Besserem. Rasend schnelle Regeneration, gesteigerte Körperkraft und Feuer-Fürze sind das Ergebnis. AWESOME! Natürlich würde ich nur die später von Tony Stark weiter entwickelte und stabile Form von Extremis konsumieren. Man hat ja schließlich keinen Bock beim nächsten Picknick mit der Freundin plötzlich auf der Wiese zu explodieren.

Wachstumspillen mit „Pym Particles“

ant man Pym Particles

Dr. Henry “Hank” Jonathan Pym, bekannt als der Superheld Ant-Man, hat diese Pille entwickelt, die die Fähigkeit verleiht auf Insektengröße zu schrumpfen oder zu titanischen Ausmaßen zu wachsen. Deshalb könnte der 2015 in die Kinos kommende Film Ant-Man eine sehr unterhaltsame Mischung aus Godzilla-Zerstörungsorgie und The Incredible Shrinking Man werden. Diese Anti-Langeweile Pille würde ich auch gerne schlucken. Endlich beim Basketball die perfekte Größe für einen Slam Dunk haben oder einen Kopfsprung ins Höschen eines Supermodels machen. Eine Welt voll Möglichkeiten tut sich auf. Besonders, weil man dann, wie Ant-Man, auch in Miniaturformat seine Körperkraft behalten und so für tolle Slapstick-Szenen mit versteckter Kamera sorgen könnte. Wie ihr seht, wäre ich mit derart frommen Wünschen ein würdiger Empfänger dieser Pille.

Plasmide

plasmide

In der Computerspiel-Reihe BioShock sind Plasmide Substanzen, die den genetischen Code des Rezipienten verändern und ihm damit quasi-magische Fähigkeiten verleihen. Ich stelle mir die Plasmide bei Markteinführung in Kaugummi-Form vor. Das ist angenehmer, als sich diese Ampullen in den Unterarm zu jagen wie im Spiel. Erdbeer würde mich Feuer aus meinen Handflächen schießen lassen und Waldmeister lässt sofort alle Sportverletzungen heilen. Und die weniger schmackhafte Sorte „Möhre“ verleiht einen Röntgenblick für die nächste Pyjama-Party.

Super-Spinat

spinat

Den Spinat von Popeye zu essen, dürfte selbst für die größten Gemüse-Muffel ein Nobrainer sein. Ähnlich wie der Zaubertrank von Miraculix hat der Super-Spinat keine erkennbaren Nachteile, außer vielleicht den der Enttäuschung wenn die Wirkung nachlässt. Ich würde zu gerne noch mal in diesen Hinterhof aus meiner Kindheit zurück, zu diesen Proleten, die mich damals von meinem „Turf“ verjagt und sich als große Gangster aufgespielt haben. Erst würden sie lachen, wenn ich anfange meinen Spinat zu löffeln. Doch dann gäbe es nur noch Zeter und Mordio-Rufe. Tja, Kinder, esst euren Spinat, damit ihr stark genug seid für die Konfrontationen des Lebens.

Ent-Draught

Ent-Draught

Der Trank, den Merry and Pippin trinken, als sie mit den endharten Ents unterwegs sind, ist eher moderat in seiner Wirkung. Aber vielen Menschen, die bisher heulend von Achterbahnen weggeschlurft sind, weil sie am „Du musst mindestens so groß sein, um hier mitfahren zu dürfen-Schild“ gescheitert sind, könnte mit dem Wachstums-Wasser der Baumhirten geholfen werden. Eigentlich finde ich mich groß genug, aber wenn ich irgendwie das Wasser in meine Hände bekäme, würde ich vermutlich trotzdem einen kleinen Schluck trinken. Wer weiß was alles davon wächst…

Super Soldier Serum

Super Soldier Serum

Im Comic muss Cpt. America das Super Soldier Serum wirklich trinken, während er es im Film ja in dieser diabolischen Frankenstein-Kapsel injiziert bekommt. Und irgendwie sieht das auch schmerzhaft aus. Aber so oder so ist das Ergebnis überragend. Ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springen zu können, wäre Balsam für meine Flugangst. Außerdem kann es nie schaden alle Attribute der Menschheit auf Maximum hoch zu ballern. Will heißen, wenn ich dafür nicht in die Kapsel der Schmerzen muss, würde ich das Serum sofort in meinen Superkräfte-geilen Rachen schütten. Ein Zäpfchen wäre vermutlich auch noch ok.

Außerirdische, magische Blumen

magische blumen

Als ich klein war konnte ich nicht genug bekommen von den fantastischen, tschechoslowakischen Kinderserien wie Pan Tau, Die Märchenbraut, die Besucher, Luzie, der Schrecken der Straße oder Der fliegende Ferdinand. Letztere handelte von außerirdischen Superblumen, die erst in einem Komet auf die Erde und dann in die Hände des kleinen Ferdinand gefallen waren. Fortan konnte Ferdinand wunderbaren Klamauk treiben und alle seine kindlichen Probleme mit der Kraft der magischen Blumen lösen. Wenn er an ihnen roch verliehen sie beispielsweise Superstärke oder die Fähigkeit zu fliegen. Als Kind habe ich dadurch nächtelang vom Fliegen geträumt. Überflüssig zu erwähnen also, dass ich diese Sporen auch bedenkenlos einatmen würde. Eine der Blumen konnte Ferdinand auch in einen Erwachsenen verwandeln. An der Blume zu riechen wäre mit mittlerweile etwas zu gefährlich…

Nectar and Ambrosia

Keinen Schimmer wie Nectar oder Ambrosia aussehen. Das Bild stammt aus Pans Labyrinth :)

Keinen Schimmer wie Nectar oder Ambrosia aussehen. Das Bild stammt aus Pans Labyrinth 🙂

Nach antiker, griechischer Mytholgie waren Nectar and Ambrosia die Speisen der Götter. Klar, dass ich die auch gierig runterschlingen würde, denn was die Chefs „da oben“ essen, ist sicher nicht mit dem Döner um die Ecke zu vergleichen. Außerdem soll die Speise der Götter die Alterung stoppen und Unsterblichkeit verleihen. Zum unfassbar köstlichen Geschmack ist das sicherlich ein netter Sekundäreffekt. Gekauft. Jaja, ich höre fast eure Gedanken „Aber Unsterblichkeit kann auch ein Fluch sein … blah …“ Man altert nicht mehr. Vor Langweile in den Grand Canyon springen kann ich dann ja immer noch.

So, das war es! Wenn jemand weiß, wie man etwas aus dieser Liste herstellen oder besorgen kann, bitte das Kontaktformular benutzen. Danke!

Jetzt könnte eigentlich ein anderer Nerd-Blogger auf die Idee kommen eine Liste von Tränken, Drogen und Substanzen zu schreiben, die wohl niemand freiwillig schlucken würde. Mir fallen da spontan die Sojasoße von John Dies at the End ein, die den Konsumenten in eine furchtbare, lovecraftsche Parallelwelt blicken lässt oder das Zeug, das aus Dr. Jekyll den weniger charmanten Mr. Hyde werden lässt. Oder wie wäre es mit einer Top 10 Liste der fantastischen Gifte? Wie dem auch sei, mein Job ist hiermit erledigt.

Ich denke, jetzt habe ich mir einen jedermann zugänglichen güldenen Zaubertrank der Erheiterung und des losen Mundwerks verdient. Prost!

Über Thilo (1211 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.