Spielempfehlung: Brothers – A Tale of Two Sons

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Ich muss mich mal kurz aus dem Feiertags-Sumpf der verfressenen Faulheit zurück melden für eine wichtige Empfehlung. Besorgt euch mal bitte für überschaubare 6,99€ in der Steam Winteraktion das göttliche Brothers – A Tale of Two Sons. Ihr werdet es nicht bereuen! Ich hatte das in der Top 10 Games of 2013-Liste von Total Bisquit gesehen und konnte bei der gegebenen Konkurrenz nicht glauben, dass dieser es zu seiner persönlichen Nr.1 gekürt hat. Jetzt glaube ich es.

Tatsächlich ist Brothers ein grafisch zwar ansprechendes, aber sehr kurzes Puzzlegame ohne Wiederspielwert, das der halbwegs talentierte Gamer in 3-4 Stunden hinter sich gebracht hat. Trotzdem hat man danach das Gefühl so richtig emotional durch den Fleischwolf gedreht worden zu sein. Aber auf eine äußerst unterhaltsame Weise und so, wie es kein Buch, Film oder anderes Medium vermag. Ich war sprichwörtlich am Ende und zu Tränen gerührt nach dem Game. Das schaffen in dieser Zeit der grafisch und technisch aufwändigen, aber häufig seelenlosen Games nicht mehr viele Titel.

Wer ab hier weiter ließt: Keine Sorge – Ich werde nicht spoilern, weil das eine Sünde wäre.

Brothers

Die emotionale Bindung fängt schon bei der Steuerung an, für die ihr zwingend ein Gamepad braucht. Denn ihr steuert beide Brüder gleichzeitig und unabhängig voneinander mit jeweils einem Stick, so dass sich ihre Bemühungen gegenseitig ergänzen und ihr Hindernisse gemeinsam überwinden könnt. Dabei gewöhnt man sich überraschend schnell an die ungewöhnliche Steuerung und ich konnte nach der Hälfte des Spiels beide Brüder wirklich unabhängig voneinander Steuern. Wahrscheinlich ist mir dabei eine Gehirnhälfte geschmolzen.

Aber nicht nur durch die besondere Art, wie ihr mit den Brüder interagiert, sondern auch die dramatische Geschichte aus der Feder des visionären schwedischen Regisseurs Josef Fares, in Zusammenarbeit mit den renommierten Starbreeze Studios, hat mich schnell gefangen genommen. Als Ausgangspunkt ist die Mutter der Brüder bereits tot und der Vater ist totkrank. NATÜRLICH. Nun müssen die beiden Halbstarken quer durch ein märchenhaftes Land reisen, um den Baum des Lebens zu finden und ihrem Vater eine heilende Medizin herstellen zu können.

Die Grafik ist wirklich stimmig und untermalt perfekt die märchenhaften und im Spielverlauf immer grandioser werdenden Settings, die ich hier nicht spoilern möchte. Und während sich die Aufgaben der Brüder und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, gemächlich anlassen, werdet ihr mit ihnen im Verlauf der Geschichte Abenteuer erleben, die selbst Indiana Jones vor Neid erblassen lassen.

Dieses Spiel schafft es auf eine subtile Weise euch mit dem Schicksal dieser Brüder zu verbinden und euch emotional in Beschlag zu nehmen. Wer im Verlauf und besonders am Ende dieses Games keine emotionale Rührung verspürt, sollte vermutlich mal einen Arzt aufsuchen.

Brothers – A Tale of Two Sons brennt sich in die Erinnerung ein. Für immer. Definitiv nun auch in meiner Liste der besten Games, die ich jemals gezockt habe.

Über Thilo (1210 Artikel)
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