Anime Tip: Zeitreisen mit der Mikrowelle bei STEINS;GATE

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Was haben ein DeLorean, eine Telefonzelle, eine Person namens John Titor, das Nekronomikon, eine Mikrowelle und eventuell noch die Tardis gemein?

Man kann damit durch die Zeit reisen. Moment, eine Mikrowelle? Und wer überhaupt ist John Titor?

Am besten fange ich von vorne an: Rintarou Okabe und seine zwei besten Freunde Mayuri und Itaru haben in ihrer Wohnung eine Art Labor eingerichtet, eigentlich stehen dort zusätzlich zum normalen Mobiliar nur ein Computer und besagte Mikrowelle. Dort erfinden Okabe und Itaru allerhand nutzloses Zeugs, z.B. kann man nun die Mikrowelle mit Okabes Handy steuern (wäre für den Eigengebrauch bestimmt praktisch).

Passenderweise bezeichnet man die Erfindungen immer als FG (Futuristischer Gegenstand) mit einer fortlaufenden Nummer, so spart man sich die blöden Namen (Helikopter-Stick-Kamera hört sich auch zu doof an). Von nun an passieren ständig seltsame Dinge und Okabe scheint der Einzige zu sein, der sie mitbekommt. So sieht er ein totes Mädchen und später steht sie quicklebendig wieder vor ihm und gibt sich als die Neurowissenschaftlerin Kurisu Makise aus…

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Das liest sich jetzt nicht so wahnsinnig toll, ist aber auch nur eine ganz kurze Zusammenfassung der ersten 10 Minuten von Folge 1. Tatsächlich aber wirft einem die Serie in den ersten Folgen haufenweise Puzzlestücke und große „WTF“ Momente mit reichlich schmackes an den ach so nerdigen Schädel. Lässt man sich aber auf die Serie ein und schaut bis zum Ende, dann wird jede noch so kleine Frage zur vollsten Zufriedenheit aufgelöst. Ich KANN und WILL hier deshalb nichts Story relevantes spoilern, der AHA-Effekt wäre dahin und die Serie würde enorm an Reiz verlieren.

Die Geschichte um Okabe hat neben ihren lustigen und ernsthafteren Seiten allerdings auch ihre verdammt traurigen Momente. So durchlebt Okabe in einer Zeitschleife immer wieder wie Mayuri’s Uhr stehen bleibt und sie schließlich stirbt. Machtlos und tieftraurig müssen Okabe und auch der Zuschauer dabei zusehen! Jeder Charakter hat so seine Eigenarten, Okabe z.B. meldet sich am Handy immer mit dem Namen El Psy Congroo und bezeichnet sich selbst als wahnsinnigen Wissenschaftler (inklusive dazugehöriger Wahnsinns-Lache). Mayuri sagt nicht „Guten Tag“ oder „Hallo“, sondern macht einen süßen „Fanfaren“-Ton (menschlicher Klingelton…), wirkt sehr naiv und hat trotzdem stets alles im Blick. Fayriz ist Besitzerin eines „Maid Cafés“, hat Katzenohren auf und hängt an jedes Satzende ein für das Café typisches „nya“ (Nyancat irgendwer…?). Moeka kommuniziert ausschließlich per SMS, selbst wenn sie direkt vor jemanden steht. Ruka ist eigentlich ein Junge, wünscht sich aber nichts sehnlicher als ein Mädchen zu sein. Itaru ist der Ruhepol und ein waschechter Otaku (also so etwas wie ein japanischer Nerd oder Geek).

Hollywood könnte sich bei diesem Anime mal mehr als eine Scheibe abschneiden, sowohl bei den Ideen der Zeitreise als auch bei den Charakteren. Ein ganz großer Pluspunkt ist auch die musikalische Untermalung der Serie. Hier passt einfach alles, besonders der Titelsong gleitet sofort geschmeidig in die Gehörgänge (obwohl er auf japanisch ist). Generell sollte man auch zur japanischen Sprachfassung greifen, Untertitel in englischer Sprache sind daher Pflicht. Die Sprecher scheinen ihre Rollen geradezu zu leben, was einige Szenen noch intensiver macht als sie es ohnehin schon sind.