Mein Adventure Wochende: Gothic 4, Dragon Age 2 und Fallout New Vegas

Da ich mir einen neuen Heldenrechner mit großem 16:9 Monitor zugelegt habe, war es an der Zeit die neue Hardware zum Glühen zu bringen und mal wieder ein bisschen digitalen Eskapismus zu betreiben. Zu diesem Zweck habe ich mir Gothic 4, Dragon Age 2 & Fallout New Vegas besorgt und jeweils ein paar Stunden gespielt. Mein Fazit, angefangen beim Schlechtesten:

Arcania Gothic 4:

Pro: Der erste Eindruck war hervorrragend. Auf einer 1900er HD-Auflösung sieht das Game traumhaft aus. Die üppige Natur und die schönen Wettereffekte haben mich sofort in ihren Bann gezogen und die typische Gothic-Atmosphäre aufkommen lassen. Auch das dynamische Kampfsystem mit schnellen Schlagfolgen, blitzschnellem Wechseln zwischen Nahkampf, Fernkampf und Magie, sowie allerhand cooler Hechtrollen hat von Anfang an Laune aufkommen lassen.

Contra: Leider ist das Spiel gnadenlos linear, man läuft ständig gegen unsichtbare Wände und es gibt wenig Nebenquests. Die Hutschnur ist mir allerdings im hohen Bogen weggeflogen, als ich ein paar unverschämte 0815-Banditen mit einem Feuerball eines Besseren belehren wollte: Ohne erkennbaren Effekt standen die NSCs ungerüht in der Feuerexplosion und warteten brav darauf, dass ich die Quest, wie vom Spiel vorgesehen, durch Bestechung löse. SCHROTT! Das ist kein Gothic, wenn man nicht die Freiheit hat, zu tun und zu lassen, was man möchte. Schade, Gothic 4 sieht hervorragend aus, doch die Spielmechanik hat überhaupt nichts mehr mit der alten Glorie von Gothic 1-3 zu tun.

Fazit: 6 von 10 Blutfliegen

Dragon Age 2:

Pro: Wie schon im ersten Teil ist die Story und die Welt, die Bioware kreiert hat, von Anfang an fesselnd. Die Baldurs Gate-Crew hat mich diesbezüglich noch nie enttäuscht. Die Atmospähre ist durch die bombastischen Bauten, die stimmungsvolle Beleuchtung und Musik, sowie die ständige Interaktion zwischen den ausgearbeiteten Charakteren der eigenen Gruppe sehr dicht. Die blutigen Kampfanimationen und Zaubereffekte sind im Vergleich zum ersten Teil auch noch mal besser geworden.

Contra: Das Inventar der Charaktere wirkt zwar noch übersichtlicher und Wertegegenstände wandern jetzt automatisch in den Reiter “Plunder”, so dass langes Rumsortieren wegfällt. Nur leider haben dafür die Mitstreiter weniger Inventar-Slots als vorher: Helm, Rüstung und Stiefel fehlen, zugunsten einer Art “Komplettrüstung”, die im Verlauf des Spiels verbessert werden kann. Das führt nur leider dazu, dass man andauernd tolle Ausrüstungsgegenstände schweren Herzens verkaufen muss. Ich spiele einen Magier und finde natürlich andauernd fette Rüstungen und Kriegshelme, die ich keinem meiner Krieger anziehen darf. Schade! Ausrüstung und Schätze sammeln und dann die Gruppe damit ausstatten, hatte im ersten Teil viel Spaß gemacht. Vorteil ist natürlich, dass man weniger Zeit mit Wertevergleichen und Equipment rumschieben verbringt, weil man sich in erster Linie um seinen Hauptcharakter kümmert. Geschmackssache…

Fazit: 7 von 10 Elfenwurzeln

Fallout News Vegas:

Pro: Wie schon im ersten Teil, ist die Atmosphäre in Fallout New Vegas, sofern man dem “Endzeit-Genre” etwas abgewinnen kann, mit das Beste was man derzeitig in Computer-Rollenspielen erleben kann. Die postapolkalyptische Atomwüste ist vollgestopft mit allerhand kuriosem Volk. Dazu erklingt immer mal wieder Oldie-Musik aus alten Radios, die herrlich zu der zerstörten Welt und einem Neuanfang in Ruinen passt. Dieser Kontrast zwischen Hoffnungslosigkeit in der postnuklearen Welt und dem Galgenhumor der Bewohner macht die unverwechselbare Atmosphäre von Fallout aus. Ein riesiges Arsenal an Hilfsgegenständen, synthetischen Drogen und Waffen jeder Art, lassen einen völlig im Fallout-Flair aufgehen. Ich kann nur jedem empfehlen bei der Charakter-Erschaffung den Trait “Wildes Ödland” zu nehmen. Ich frage mich, wieso man das erst wählen muss, denn der trait sorgt dafür, dass man noch abgefahrenere Dinge im Spiel findet und somit IMHO noch mehr Spaß hat. Siehe z.B. die coole Anspielung auf Indy 4 oben. Armer Indy…

Contra: Wenn man überhaupt etwas aussetzen könnte, dann vielleicht die allgemeine “Ödnis” im Spiel. Streckenweise kann es etwas langatmig sein ewig durch die Wüste zu rennen, um einen entfernt am Horizont zu erkennenden Geländepunkt zu erreichen. Wenn man Pech hat wird man unterwegs von Riesenskorpionen zusammengestaucht und muss nochmal von vorne los rennen. Doch das gehört natürlich zu einem Mad Max-artigen Setting in einer postapokalyptischen Welt auch irgendwie dazu…

Fazit: 8 von 10 Kronkorken

Über Thilo (1200 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.