Bekommen wir jetzt wirklich alle E-Scooter statt Hoverboards?

Die cool kids haben Hoverboards… Zurück in die Zukunft II © Universal Pictures

Nein, mit Hoverboards meine ich nicht die E-Boards, diese selbstbalancierenden, elektrischen Rollbretter, die wie amputierte Segways aussehen. Ich meine tatsächlich die Hoverboards, die laut Zurück in die Zukunft 2 seit dem 21. Oktober 2015 zusammen mit selbst schnürenden Schuhen in jedem Haushalt vorhanden sein sollten.

Nun, 4 Jahre später, bin ich ernüchtert bis sauer, dass stattdessen plötzlich an jeder Straßenecke diese E-Scooter aus dem Boden wachsen wie Pilze. Ich meine, geht es euch auch so? Plötzlich sind die da und dann gleich so zahlreich, dass man aufpassen muss nicht drüber zu fallen. Fast wie von Außerirdischen als Experiment auf die Erde gebeamt, um zu testen, wie viele Erdenbürger sich damit wie schnell zerlegen. Also, nicht, dass ich wüsste, wie es sich auf so einem Ding fährt, es ist nur… WO IST MEIN HOVERBOARD?

Ich finde es ohnehin verblüffend, dass im Zeitalter der immer fetteren Internet-Surfer die Auswahl im Bereich der Micro-Mobilität immer größer wird. Damit sich selbst bei kürzesten Wegen bloß niemand bewegen muss. Ich war eigentlich schon vor Jahrzehnten davon ausgegangen, dass kleine futuristische Vehikel erst in überbevölkerten Megametropolen wichtig werden würden, wie in Blade Runner oder Akira. In so einer düsteren Dystrophie, wo Menschen in Wohneinheiten leben, die nicht mehr weit von Legebatterien entfernt sind, und sich nur noch im äußersten Notfall vor die Tür begeben müssen. Dort würden sie dann mit Hoverboards oder diesen Flugsandalen aus Highlander 2 rumflitzen; vielleicht mit einem Light Cycle aus Tron: Legacy, wenn die Credits gereicht haben.

Nein, stattdessen bekommen wir erst mal E-Scooter.

Ein E-Scooter in freier Laufbahn. Plötzlich überall. Apokalypse.

Und tatsächlich habe ich mich nun schon mehrmals bei dem Gedanken ertappt, wie es wohl wäre hier im Dorf damit rumzufahren. Vielleicht könnte ich mir Junior sogar zwischen die Beine stellen und mitnehmen. Der würde sich bestimmt wund kreischen vor lauter Spaß. Da ich in dem Thema noch völlig unbewandert bin, habe ich erstmal im Ratgeber dieser Seite nachgelesen.

Scheinbar kosten die Dinger zwischen 300€, für solide Qualität, und bis zu 1000€ für Luxus Scooter. Die dürfen dann von mindestens 14-Jährigen mit maximal 20 Km/h gefahren werden. Es gibt jedoch keine Helmpflicht. Wait what? Teens dürfen damit rumfahren und müssen noch nicht mal einen Fahrradhelm tragen, wie auf ihrem normalen Rad? Das zeigt mir dann doch irgendwie, dass sich die E-Scooter noch in rechtlichen Grauzonen bewegen.

Irgendwo habe ich gelesen, dass das Fahren von E-Scootern auf Gehwegen verboten und nur auf privaten Geländen erlaubt sei. Wieso sehe ich die dann überall kreuz und quer fahren? Laut ADAC benötigt man einen Scooter mit Straßenzulassung, der bis zu 2000€ oder mehr kosten kann. Der darf dann auf Radwegen und, wenn solche nicht vorhanden sind, auf der Strasse fahren. 2000 ist jedoch albern viel Geld für ein Fahrzeug, das gerade mal 20 Km/h bringt.

Es gibt bei den E-Scootern mit Strassenzulassung am unteren Ende des Spekrums auch schon welche für 400-500€. Da könnte man vielleicht nochmal drüber nachdenken… Denn platzsparend und gut für die Umwelt sind die Elektro-Roller natürlich schon. Und wenn es stimmt, dass sie bei gerademal 6-8h Ladezeit des Akkus 20-35 Kilometer fahren können, dann wäre das Ding für den Arbeitsweg, zum Shoppen oder den Weg zur Kneipe ziemlich praktisch.

Da ich hier auf einem Berg wohne, stellen sich für mich dabei letztlich nur diese Fragen:

Wieviel Prozent Steigung schaffen die besten E-Scooter? Würden sie meine Bierwampe den Berg hoch befördern ohne zu explodieren? Darf ich einen Kasten Bier als Sitz benutzen? Und wann kommen endlich Hoverboards raus?

Hat jemand so ein Ding oder ist schon mal drauf gefahren? Kann jemand genaueres sagen, WO man die jetzt genau fahren darf? Schreibt es mir. Danke.

Über Thilo (1200 Artikel)
Hi, ich bin der Gründer dieses bekloppten Blogs. Außerdem Realitätsflüchter, Romantiker, Rollenspieler, Gamer, Fantasynerd, Kneipenphilosoph und hochstufiger Spinner. Manchmal jogge oder schwimme ich, doch meistens trinke ich Bier.